3. Dezember 2025 | 21:15 Uhr
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Berlin übernimmt Kopenhagens nachhaltiges Tourismusprojekt

Mit Destination Pay bringt Kopenhagen ein Konzept auf die internationale Bühne, das den Tourismus nachhaltiger machen soll. Visit Berlin will das Projekt für die Hauptstadt übernehmen und umsetzen. Es baut auf der Initiative Copen Pay auf, die Besucher für umweltfreundliches Verhalten belohnt.

Dänemark Kopenhagen Touristen Fahrrad Rad Foto iStock Denis Olsen

Wer das Reiseziel Kopenhagen umweltfreundlich mit dem Fahrrad entdeckt, wird mit Goodies belohnt

Die offene Plattform Destination Pay richtet sich laut Tourismuswerbern Kopenhagens an Destinationen weltweit. Das Modell biete Leitfäden, Tools und eine Plattform für Austausch, heißt es auf dem Europäischen Tourismusforum in Dänemarks Hauptstadt. Künftig sollen andere Städte das System kopieren und damit eigene Versionen von Copen Pay entwickeln können. Das Pilotprojekt in Kopenhagen lief 2025 neun Wochen lang und umfasste mehr als 90 Attraktionen – von der Nationalgalerie bis zur Kanaltour im Touristenboot. Reisende erhielten Vergünstigungen, wenn sie etwa per Bahn anreisten, mit dem Leihrad die City erkundeten oder während einer Kajaktour Müll sammelten.

Søren Tegen Petersen, Chef von Wonderful Copenhagen, erklärte auf dem Tourismusforum, dass viele Urlauber "nach anderen und sinnvolleren Erfahrungen" suchten. Copen Pay habe ihnen diese Möglichkeit geboten, das Modellprojekt sei sehr gut angenommen worden. Mit Destination Pay solle diese Idee nun global geteilt werden. Berlin sei als erste Destination eingestiegen und habe mit Berlin Pay bereits eine eigene Struktur geschaffen.

Berlin arbeitet an Berlin Pay

In Berlin laufe bereits die Entwicklung eines lokalen Modells, heißt es von Visit Berlin. Copen Pay sei ein starkes Konzept, das Veränderungen fördere, "wenn die Menschen sie aktiv erleben können". Berlin arbeite dafür mit Partnern aus der Besucherwirtschaft an einer eigenen Umsetzung. Die Hauptstadt will das Grundprinzip übernehmen. Nachhaltiges Verhalten soll erlebbar sein und konkrete Vorteile bieten. Wie weit das Modell übertragen werden kann, hängt vom lokalen Ökosystem ab – von teilnehmenden Attraktionen bis zu Mobilitätsangeboten.

Projekt mit globaler Relevanz

Hinter Destination Pay steht laut EU-Tourismusforum ein wachsender Handlungsdruck. UN-Prognosen nach könnte der weltweite Tourismus bis 2030 auf 1,8 Milliarden Ankünfte wachsen. Der Ansatz sei, den Wert einer Reise künftig nicht nur über Ausgaben zu messen, sondern über den Beitrag, den Besucher leisten. Griechenlands EU-Kommissar Apostolos Tzitzikostas lobte Destination Pay als Beispiel für Innovation und Nachhaltigkeit. Der Ansatz passe zur Vision des Transition Pathway for Tourism, bei dem beide Bereiche zusammenwirken.

Sabine Schreiber-Berger

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