Havila ordnet Schuldenfinanzierung neu
Havila Voyages hat ausstehende Schulden in Höhe von 456 Millionen Euro neu geordnet. Eine 15-jährige Finanzierung senke die Zinskosten deutlich und schaffe zusätzliche Liquidität, heißt es. Der Mehrheitseigentümer übernimmt die Refinanzierung über eine Tochtergesellschaft.
Uavpic Havila
Havila, hier die Capella, will durch eine langfristig angelegte Refinanzierung mehr finanzielle Stabilität erreichen
Havila Voyages hat eine umfassende Refinanzierung abgeschlossen und damit seine Schuldenlast in Höhe von 456 Millionen Euro neu strukturiert. Die Vereinbarung wurde an der Osloer Börse veröffentlicht und soll bis Ende November 2025 vollständig umgesetzt sein. Sie ersetzt sämtliche Anleiheverbindlichkeiten und Gesellschafterdarlehen, die zwischen 2027 und 2028 fällig geworden wären.
15-jährige Finanzierungslösung
Die neue Struktur sieht eine Laufzeit von 15 Jahren vor. Havila spricht von einer langfristigen und planbaren Lösung, die den operativen Betrieb der Postschiffroute zwischen Bergen und Kirkenes absichert. Rund 331 Millionen Euro an vorrangigen, besicherten Anleihen sowie 116 Millionen Euro an unbesicherten Gesellschafterdarlehen werden abgelöst. Nach Abzug der Transaktionskosten verbleiben laut Havila etwa vier Millionen Euro zusätzliche Liquidität.
Die effektiven Zinskosten sinken nach Unternehmensangaben von hohen zweistelligen Werten auf etwa zehn Prozent. Ab dem dritten Jahr bestehe die Möglichkeit, den Vertrag ganz oder teilweise zu kündigen.
Eigentümer übernimmt Finanzierung
Die Refinanzierung erfolgt über einen Finanzierungsleasingvertrag, den eine hundertprozentige Tochter der Havila Holding stellt. Die Struktur sei auf die Einnahmen von Havila Voyages und den Restwert der Schiffe zugeschnitten, erklärt das Unternehmen. Für CEO Bent Martini ist dies ein "starker Vertrauensbeweis". Der Eigentümer dokumentiere damit sein langfristiges Engagement.
Martini fügt hinzu, dass dem Deal eine "schwierige Phase mit hohen Finanzierungskosten" vorangegangen sei. Nun verfüge das Unternehmen über mehr Stabilität und könne sich besser auf den Auftrag der norwegischen Behörden konzentrieren.
Christian Schmicke