Studiosus-COO Peter Strub über beeindruckende Erlebnisse
Zum Abschied nach 45 Jahren bei Studiosus erinnert sich Peter Strub an unvergessliche Erlebnisse. Er spricht über magische Momente in Syrien und im Irak, eine Festnahme im Südsudan, den Widerspruch zwischen Umweltschutz und Vielfliegen – und verrät, warum ein Ticket für Union Berlin für ihn fast das größte Abenteuer wäre.

Studiosus
Den Besuch bei den Jesiden im Nordirak beschreibt Peter Strub als sein berührendstes Reiseerlebnis
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Herr Strub, welches Erlebnis hat Sie am meisten beeindruckt?
Peter Strub: Das wurde ich nicht selten gefragt. Am häufigsten genannt habe ich einen nächtlichen Spaziergang durch Palmyra bei Vollmond. Ich war allein in den Ausgrabungen, habe im Theater gesessen und die Bauwerke bewundert, die heute teilweise zerstört sind. Noch stärker berührt hat mich aber der Besuch bei den Jesiden im Nordirak. Dort habe ich erlebt, wie Menschen nach schweren Verfolgungen ihre Kultur und ihr Heiligtum bewahren.
Sie gelten als umweltbewusst und waren zugleich Vielflieger. Wie gehen Sie mit diesem Widerspruch um?
Fliegen ist die Achillesferse des Reisens. Ganz vermeiden lässt es sich nicht. Aber man kann Reisen bündeln, Bahn nutzen, wo es möglich ist, und CO2-Kosten in den Reisepreis einbeziehen. Wir haben das früh eingeführt. Interessant war: Als wir Kompensation freiwillig angeboten haben, haben nur wenige Kunden mitgemacht. Seitdem wir sie in den Preis integriert haben, finden das über 80 Prozent gut.
Sie waren in jedem Land der Welt; also sind Sie offensichtlich abenteuerlustig?
Ja. In Somalia, Afghanistan oder im Kongo geht es nicht ohne Risiken. Aber mit Gruppen darf man keine unkalkulierbaren Gefahren eingehen. Da hat Sicherheit Vorrang.
Gibt es auch ein Land, dass Sie nicht wieder besuchen möchten?
Disneyland in Kalifornien war für mich eine Qual – stundenlanges Anstehen bei Hitze. Dramatischer war der Südsudan. Dort hat mich die Geheimpolizei festgehalten, angeblich wegen verbotener Fotos. Es war reine Geldmacherei, ich musste 1.000 Dollar zahlen. Einen halben Tag mit fünf Verhören im Gefängnis – das brauche ich nicht noch einmal.
Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus?
Ich bleibe Studiosus in beratender Funktion verbunden und will weiter reisen. In Griechenland richte ich mir gerade eine Wohnung an der attischen Riviera ein.
Haben Sie ein persönliches Highlight, das nichts mit Reisen zu tun hat?
Fußball. Ich drücke dem SC Freiburg die Daumen, dass er dauerhaft international spielt. Außerdem hoffe ich, endlich ein Ticket für die Alte Försterei in Berlin zu ergattern. Das ist schwerer als ein Visum für Nordkorea.
Das Gespräch führte Christian Schmicke
Im ersten Teil des Interviews erläutert Peter Strub seinen Blick auf Studienreisen, ihre Geschichte, Gegenwart und Zukunft. Falls Ihnen das Gespräch entgangen ist, finden Sie es hier.