Türkei verliert deutsche Urlauber durch Tourismusinflation
Die Türkei verzeichnet derzeit mit 41,9 Prozent die höchste Tourismusinflation Europas – das belastet auch die Nachfrage aus Deutschland. Laut Travel Data + Analytics (TDA) ist die Zahl der Buchungen für den Sommer 2025 um rund zehn Prozent zurückgegangen.

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In diesem Jahr zieht es weniger deutsche Gäste an die türkischen Strände, die Preise sind einfach zu hoch
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Unter Tourismusinflation versteht man den überdurchschnittlichen Anstieg der Preise für touristische Leistungen wie Hotels, Restaurants und Freizeitangebote in einem bestimmten Zeitraum oder Reiseziel. Und hier schneidet die Türkei gerade besonders schlecht ab.
Wie Hürriyet unter Berufung auf Eurostat berichtet, erreichte die Türkei im April 2025 mit 41,9 Prozent die höchste Preissteigerung für touristische Dienstleistungen in Europa. Zum Vergleich: In Spanien lag die sogenannte Tourismusinflation bei nur 4,8 Prozent, in Frankreich sogar bei nur 1,9 Prozent.
Trotz des für Euro-Zahler günstigen Wechselkurses spüren Reisende die Preisentwicklung vor allem bei Hotelübernachtungen und Gastronomie. Das hat inzwischen auch Auswirkungen auf den Verkauf von Pauschalreisen in die Türkei: Laut TDA ging die Zahl der aus Deutschland gebuchten Türkei-Reisen für den Sommer 2025 bis Ende April um rund zehn Prozent zurück, wie die FVW berichtet. Besonders betroffen ist die Türkische Riviera mit einem Minus von zwölf Prozent. An der Ägäis gibt es hingegen keine Rückgänge.
Noch im vergangenen Jahr verzeichnete die Türkei mit 6,5 Millionen deutschen Gästen ein Rekordergebnis. Nun drohen die Erfolge zu bröckeln. Veranstalter berichten, dass Hoteliers mit Rabatten im Last-Minute-Geschäft gegensteuern – auch, weil der zweite große Quellmarkt Russland schwächelt. Der negative Trend für diese Saison dürfte sich damit aber nicht mehr abwenden lassen.
Die Profiteure sind laut TDA Reiseländer mit günstigerem Preis-Leistungs-Verhältnis – etwa Bulgarien, Ägypten und Polen. Sie legen bei den Buchungen gerade deutlich zu, da sie insbesondere den einkommensschwächeren Kunden preisgünstige Angebote machen können.
Pascal Brückmann