Auswärtiges Amt rät von Madagaskar-Reisen ab
Das Auswärtige Amt rät von Reisen nach Madagaskar ab. In vielen Städten gelten nächtliche Ausgangssperre. Nach UN-Angaben gab es mindestens 22 Tote; Präsident Andry Rajoelina entließ die Regierung. Der Flugverkehr am Flughafen Ivato/TNR ist eingeschränkt, einige internationale Verbindungen fallen aus.

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Nicht überall geht es derzeit auf Madagaskar so friedlich zu wie hier
Die Reise- und Sicherheitshinweise für Madagaskar wurden am Montag aktualisiert. Das Auswärtige Amt rät derzeit von Reisen ab. In der Hauptstadt Antananarivo sowie unter anderem in Antsirabe, Diego Suarez/Antsiranana, Tulear/Toliara, Tamatave/Toamasina und Mahajanga dauern Unruhen an. Es kommt zu Verhaftungen; die Polizei setzt Tränengas und Gummigeschosse ein.
Nach Behördenangaben gelten nächtliche Ausgangssperren: in Antananarivo von 20 bis 4 Uhr, in Antsirabe von 19 bis 5 Uhr, in Tamatave/Toamasina und Tuléar/Toliara von 19 bis 5 Uhr sowie in Mahajanga von 20 bis 4:30 Uhr. Der Flugverkehr am Flughafen Ivato (TNR) ist deutlich eingeschränkt; einzelne Airlines haben internationale Flüge gestrichen. Geschäfte, Banken und Tankstellen bleiben teils geschlossen.
Politische Lage
Seit Tagen protestieren vor allem junge Menschen gegen Wasser- und Stromabschaltungen. Nach UN-Angaben wurden mindestens 22 Menschen getötet und über 100 verletzt; die Regierung widersprach den Zahlen. Präsident Andry Rajoelina entließ die Regierung, Premier Christian Ntsay und das Kabinett bleiben übergangsweise im Amt. „Ihre Forderungen wurden gehört“, sagte Rajoelina in einer TV-Ansprache und bat um Entschuldigung für Versäumnisse.
Die Lage bleibe volatil, berichtet die Tagesschau; weitere Proteste sind angekündigt. Das Auswärtige Amt schließt eine Verschärfung nicht aus und rät, Reisepläne zu überprüfen sowie die Hinweise fortlaufend zu beachten.
Christian Schmicke