Hurrikan Erin erreicht Stärke 4 und zieht Richtung Bahamas
Hurrikan Erin hat sich erneut verstärkt und bedroht nun die Bahamas sowie die US-Ostküste mit gefährlichem Wellengang und Strömungen. Während der US-Katastrophenschutz vor Überflutungen und Küstenschäden warnt, hat North Carolina die Evakuierung von Hatteras Island angeordnet. Erin bleibt nach Prognosen ein großer, gefährlicher Wirbelsturm.

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Hurrikan Erin könnte der Karibik und der US-Ostküste noch zu schaffen machen
Die ersten Auswirkungen von Hurrikan Erin trafen am Sonntag Puerto Rico. Schwere Regenfälle und Sturmböen führten nach Meldungen von BBC und Guardian zu Stromausfällen bei mehr als 147.000 Haushalten. Das Energieunternehmen Luma Energy meldete, dass bis Montagmorgen bereits 96 Prozent der Kunden wieder versorgt waren. Betroffen waren vor allem die Regionen Caguas, Mayagüez und San Juan. Auch rund 20 Flüge mussten wetterbedingt gestrichen werden.
Während Puerto Rico noch mit den Folgen kämpft, legte der Wirbelsturm erneut an Kraft zu. Das Nationale Hurrikanzentrum (NHC) in Miami stufte Erin am Montag wieder als Kategorie-4-Hurrikan ein, mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu 215 Stundenkilometern. Die Experten rechnen mit einer weiteren Verstärkung, bevor der Sturm im Wochenverlauf allmählich an Kraft verliert.
Gefahr für die Bahamas und die US-Küste
Erin befand sich am Montag rund 170 Kilometer nordöstlich von Grand Turk Island und bewegte sich nordwestwärts in Richtung Bahamas. Dort gilt für Teile der Inseln eine Sturmwarnung. Laut NHC werden starke Regenfälle, Überschwemmungen und gefährliche Strömungen erwartet.
Auch die US-Ostküste bereitet sich vor. Obwohl das Zentrum des Sturms nach aktueller Prognose nicht direkt auf Land trifft, warnen Meteorologen vor gefährlichen Wellen, Strömungen und Küstenerosion. "Das ist ein gefährlicher Hurrikan, unabhängig von seiner genauen Bahn", erklärte NHC-Meteorologe Richard Pasch dem Guardian.
Evakuierungen in North Carolina
Besonders betroffen ist die Küstenregion von North Carolina. Der Bezirk Dare County rief den Notstand aus und ordnete die Evakuierung von Hatteras Island auf den Outer Banks an. Die Behörden befürchten, dass starke Wellen und Überflutungen die einzige Verbindungsstraße, den Highway 12, unpassierbar machen könnten.
Nach Vorhersagen des NHC wird sich Erin bis zur Wochenmitte zwischen Bermuda und der US-Ostküste bewegen. Der Sturm soll dabei groß und gefährlich bleiben, mit Hurrikanwinden bis zu 100 Kilometern vom Zentrum entfernt und tropischen Sturmbedingungen in einem Radius von bis zu 370 Kilometern. Küstenregionen von der Karibik bis Kanada müssen daher in den kommenden Tagen mit starker Brandung, Überflutungen und lebensgefährlichen Strömungen rechnen.
Christian Schmicke