12. November 2025 | 12:40 Uhr
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Kölner Hauptbahnhof muss zwei Mal gesperrt werden

Ein Softwarefehler zwingt die Bahn, die Inbetriebnahme eines neuen elektronischen Stellwerks am Kölner Hauptbahnhof zu verschieben. Die geplante zehntägige Sperrung ab Freitag bleibt bestehen, um andere Arbeiten an Gleisen, Weichen und Oberleitungen durchzuführen. Für die endgültige Umstellung auf die neue Technik wird nun eine zweite Sperrung nötig. 

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Der Kölner Hauptbahnhof muss in nächster Zeit gleich zwei Mal gesperrt werden

Kurz vor Beginn der geplanten Sperrung des Kölner Hauptbahnhofs vom 14. Bis zum 24. November hat ein Softwarefehler die Inbetriebnahme des neuen elektronischen Stellwerks ausgebremst. Sachverständige hatten den Fehler bei einer Überprüfung festgestellt. Wegen der Störung könnten zentrale Tests nicht abgeschlossen werden, erklärt die Bahn. Damit sei die sichere Steuerung des Bahnbetriebs vorerst nicht gewährleistet.

Die Deutsche Bahn entschied daraufhin, die Umstellung in zwei Etappen vorzunehmen. Das alte Stellwerk steuert den Zugverkehr bis auf Weiteres weiter. Wann der zweite Sperrzeitraum für die finale Inbetriebnahme folgen wird, ist noch offen.

Sperrung bleibt bestehen

An der bereits zuvor geplanten zehntägigen Sperrung hält die Bahn fest. Von Freitag, 21 Uhr, bis zum 24. November fahren keine Fern- und Regionalzüge über den Kölner Hauptbahnhof. Stattdessen werden die Züge über Umleitungen geführt, um das Stadtzentrum zu umgehen. Die S-Bahnen sind von der Sperre nicht betroffen, sie werden bereits seit 2021 über ein separates Stellwerk gesteuert.

Während der Sperrzeit wollen die Bauteams die Zeit nutzen, um wichtige Arbeiten an der Bahninfrastruktur vorzunehmen. Dazu gehören Maßnahmen an Weichen, Oberleitungen und der Oberbautechnik sowie Vorbereitungen für eine Bahnsteigverlängerung.

Komplexe Technik im Knoten Köln

Das Projekt gilt als eines der anspruchsvollsten Vorhaben im Bahnnetz. Im Knoten Köln verkehren täglich mehr als 1.300 Züge im Fern- und Regionalverkehr. Das neue elektronische Stellwerk soll künftig 176 Signale und elf Signalbrücken steuern. Für die Inbetriebnahme müssen alle Anlagen eingemessen, geprüft und abgenommen werden.

Zudem muss die neue Technik an bestehende Stellwerke in Köln-West, Ehrenfeld, Nippes, Deutz und an das S-Bahn-Stellwerk angebunden werden. Die technische Abstimmung mit diesen Systemen gilt als besonders aufwendig.

Weitere Bauarbeiten folgen 2026

Die Verzögerung kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Bereits im Februar beginnt die Generalsanierung der Strecke Köln – Wuppertal – Hagen, die für fünf Monate gesperrt wird. Sie wird ebenfalls erhebliche Auswirkungen auf den Regional- und Fernverkehr in der Region haben.

Christian Schmicke

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