Spanische Hotelkette Paradores im Kreuzfeuer der Kritik
Scharfe Kritik äußert das spanische Tourismus-Fachportal Preferente an der staatlichen Hotelkette Paradores. Seit Jahren werde sie von politisch besetzten Managern ohne touristische Erfahrung geführt, heißt es dort. Viele Häuser seien renovierungsbedürftig, die Angebote veraltet, das Personal demotiviert.
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Die Paradores, hier das Haus im andalusischen Ronda, ernten in einem spanischen Fachmedium heftige Kritik
Die staatliche Hotelkette Paradores, einst als Motor des spanischen Inlandstourismus gegründet, habe ihre ursprüngliche Rolle längst verloren, so Preferente. Sie gelte weder als strategisches Instrument der Tourismusförderung noch als Impulsgeber für die Regionen, in denen ihre historischen Häuser stehen. Stattdessen sei die Kette zum Sammelbecken für politische Karrieren geworden.
Über Jahrzehnte hinweg sei das Management mit Personen besetzt worden, denen "jede touristische Fachkenntnis" fehle, berichtet das Portal weiter. Unter den Führungskräften fänden sich ehemalige Funktionäre des Franquismus ebenso wie frühere Politiker aus den Reihen von UCD, PSOE und PP. Sie seien gekommen, kurz geblieben und mit großzügiger Vergütung gegangen, ohne nachhaltige Spuren zu hinterlassen.
Die Mehrheit der Paradores-Hotels gelte heute als überholt, kritisiert das Fachportal weiter. Ihre Ausstattung und ihr Service entsprächen "kaum noch den Standards moderner Häuser derselben Kategorie". Viele Gebäude seien sanierungsbedürftig, die betriebswirtschaftliche Lage sei angespannt. Die Häuser schrieben Verluste, und die Beschäftigten beklagten mangelnde Motivation und Perspektiven.
Christian Schmicke