Thailand und Kambodscha vereinbaren Waffenruhe
Nach fünf Tagen schwerer Gefechte haben sich Thailand und Kambodscha auf einen sofortigen Waffenstillstand geeinigt. Die Vereinbarung kam bei Vermittlungsgesprächen unter Leitung von Malaysias Premier Anwar Ibrahim zustande. Die Feuerpause ist das Ergebnis internationaler Bemühungen, den schwersten Grenzkonflikt seit Jahren zu beenden.

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An der Grenze zwischen Thailand und Kambodscha soll eine Waffenruhe einkehren
Thailand und Kambodscha haben sich auf eine sofortige Waffenruhe verständigt. Der Waffenstillstand soll nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters in der Nacht zum 29. Juli um Mitternacht in Kraft treten und gilt als Reaktion auf den bislang heftigsten Grenzkonflikt zwischen den beiden Staaten seit mehr als einem Jahrzehnt.
Die Entscheidung sei am Montag bei Gesprächen in Malaysias Regierungssitz Putrajaya gefallen, an denen neben dem kambodschanischen Premier Hun Manet und Thailands amtierendem Premierminister Phumtham Wechayachai auch Malaysias Regierungschef Anwar Ibrahim teilnahm, berichtet die Nachrichtenagentur. Malaysia hat derzeit den Vorsitz der südostasiatischen Staatengemeinschaft ASEAN.
Anwar vermittelt, USA und China unterstützen
Anwar kündigte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit den beiden Konfliktparteien eine "unmittelbare und bedingungslose Waffenruhe" an. Diese Entscheidung solle endgültig sein. Der Premier hatte sich frühzeitig für eine diplomatische Lösung des seit Donnerstag eskalierenden Konflikts eingesetzt. Auch China und die USA hatten ihre Vermittlungsbereitschaft signalisiert.
Die Auseinandersetzungen zwischen Thailand und Kambodscha hatten sich Ende Mai nach dem Tod eines kambodschanischen Soldaten zugespitzt. In den letzten Tagen war es nach übereinstimmenden Medienberichten beiderseits der 817 Kilometer langen Grenze zu schweren Artilleriegefechten und Luftangriffen durch die thailändische Luftwaffe gekommen. Das Auswärtige Amt hatte am Wochenende vor Reisen in das unmittelbare Grenzgebiet in einem Radius von rund 50 Kilometern zum Grenzverlauf zwischen Thailand und Kambodscha gewarnt.
Ob die Feuerpause von Dauer ist, bleibt unklar. In der Vergangenheit seien ähnliche Vereinbarungen mehrfach gescheitert, schreibt Reuters. ASEAN will den Dialog weiter begleiten.
Christian Schmicke