29. Januar 2020 | 07:00 Uhr
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ASI Reisen kompensiert CO2-Ausstoß für komplette Reisen

Der Aktivreisespezialist will vom Winter 2020/21 an den Kohlendioxidausstoß sämtlicher selbst veranstalteter Reisen vollständig kompensieren. Die Emissionen von Flügen, lokalem Transport, Unterkünften und Aktivitäten sollen durch die Unterstützung eines Waldschutzprojektes in Simbabwe ausgeglichen werden.

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Auch den CO2-Ausstoß der Flüge bezieht ASI Reisen in den Reisepreis ein

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"Einen Beitrag für Klimaschutz zu leisten, darf nicht mehr freiwillig, sondern sollte für alle verpflichtend sein", sagt ASI-Geschäftsführer Ambros Gasser. Bis dato hätten nur fünf Prozent seiner Gäste die Möglichkeit  zur freiwilligen Kompensation genutzt. Das sei ein viel zu geringer Prozentsatz, erklärt Gasser.

ASI Reisen unterstützt mit den Einnahmen für die CO2-Kompensation das Waldschutz-Projekt Kariba in Simbawe, das von South Pole, einem Anbieter von Lösungen zur Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen, betreut wird. Durch das Projekt würden knapp 785.000 Hektar Wald an der südlichen Küste des Kariba-Sees geschützt, teilt ASI Reisen mit. Es unterstütze zudem Programme zur wirtschaftlichen und sozialen Förderung der Menschen vor Ort. Dazu gehöre eine bessere Ausstattung für Kliniken, ein Infrastrukturausbau und die Errichtung neuer Bohrlöcher. Der ärmste Teil der Bevölkerung erhalte außerdem Zuschüsse zum Schulbesuch. Kariba schaffe zudem Arbeitsplätze und alternative Einkommensquellen, die den Menschen vor Ort zu Gute kämen, teilt der Veranstalter mit.

Ein Thema, viele verschiedene Ansätze

Die CO2-Kompensation in den Reisepreis zu integrieren, sei nur eine von mehreren Maßnahmen, so der Veranstalter-Chef. Zusätzlich entwickele ASI Reisen Lösungen und Maßnahmen, wie man "künftig einen Schritt früher anzusetzen" könne, um grundsätzlich die CO2-Emissionen auf den selbst veranstalteten Reisen weiter zu minimieren. Unter anderem biete man rund die Hälfte der etwa 1.000  Reiseprogramme heute schon ohne Flug an.

Kompensationsmaßnahmen für den Klimaschutz sind seit Jahren ein viel diskutiertes Thema. Gerade unter kleineren und mittelständischen Anbietern von Studien-, Rund-, Aktiv- und Erlebnisreisen gibt es zahlreiche Ansätze, die klimaschädlichen Auswirkungen des Reisens zu verringern.

Wo liegt der  faire Preis für die Tonne CO2?

Einige von ihnen bieten freiwillige Zahlungen zur Kompensation von CO2-Emissionen an – meist mit sehr mäßigem Erfolg. Andere, wie etwa Studiosus, rechnen die Kompensation des CO2-Ausstoßes bei den Landleistungen in den Reisepreis ein. Wieder andere, wie etwa Neue Wege, kompensieren den Kohlendioxidausstoß bei bestimmten Reisen. Einige Anbieter, wie Frosch Sportreisen, zahlen für Flugreisen Pauschalbeträge an eine Plattform wie Atmosfair. Und kürzlich machte mit dem Fernreisespezialisten Klüger Reisen aus Düsseldorf ein weiterer kleiner Anbieter mit der Ankündigung auf sich aufmerksam, sämtliche CO2-Emissionen auszugleichen.

Welches der richtige Preise für eine Tonne ausgestoßenes CO2 ist, bleibt unterdessen umstritten. Laut "Spiegel" verlangen die meisten seriösen Anbieter 15 bis 23 Euro dafür. So kämen bei Atmosfair für den Flug von Frankfurt nach Bangkok und zurück 104 Euro zusätzlich zum Flugpreis zustande. Weil sie wissen, dass die Zahlungsbereitschaft der Kundschaft für ein weniger schlechtes Gewissen nicht unbegrenzt ist, halten sich viele Veranstalter zur genauen Berechnung ihrer Kompensationszahlungen bedeckt. So auch ASI Reisen. "Zu den Preisen können wir leider keine Angaben machen, da diese doch sehr unterschiedlich sind", heißt es auf  Anfrage von Reise vor9.

Christian Schmicke