18. September 2025 | 13:04 Uhr
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Dertour hält im Sommer Gästeanzahl auf Vorjahresniveau

Dertour und die Schwestermarken ITS, Meiers Weltreisen und Travelix Last Minute hielten ihre Gästezahlen im Sommer 2025 gegenüber dem Vorjahr stabil und verzeichneten ein leichtes Plus von einem Prozent. Geschäftsführer Sven Schikarsky (Foto) spricht von einem „bemerkenswerten Ergebnis“ angesichts hohen Wettbewerbsdrucks.

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Sven Schikarsky bezeichnet das einprozentige Gästeplus im Sommer als "beeindruckend"

Auffällig sei der Buchungstrend, so Schikarsky weiter: Die Vorausbuchungsfrist stieg auf durchschnittlich 135 Tage. Viele Sommerurlaube seien bereits im Januar gebucht worden. "Wir beobachten zwei gegenläufige Entwicklungen: Einerseits die sehr frühe Buchung mit Frühbucherrabatten, andererseits spontane Last Minute-Entscheidungen", so Schikarsky. Deutlich stärker ausgeprägt sei indes der Frühbuchertrend. Der von vielen vorausgesagte "sehr ausgeprägte Last-Minute-Sommer" sei ausgeblieben.

Rund 90 Prozent der Gäste wählten Ziele auf der Kurz- und Mittelstrecke. Beliebtestes Reiseziel blieb die Türkei, die 23 Prozent aller Dertour-Gäste anzog. Spanien und Griechenland folgten auf den Plätzen zwei und drei. Starke Zuwächse verbuchten – nicht zuletzt angesichts kräftiger Preissteigerungen in der Türkei – eher preisgünstige Reiseziele: Ägypten legte um 23 Prozent zu und verdrängte Deutschland auf Rang fünf. Bulgarien verbuchte mit plus 38 Prozent das größte Wachstum unter den europäischen Zielen.

Verschiebungen bei Fernreisen

Auf der Fernstrecke übernahm der Indische Ozean die Spitzenposition und verdrängte Nordamerika. Thailand rückte mit zweistelligem Wachstum auf Platz drei vor. Auch Japan, Vietnam und Sri Lanka zählten zu den Gewinnern. Nordamerika verlor Marktanteile, unter anderem wegen negativer Schlagzeilen zur US-Einreisepolitik.

Familienreisen legten laut Schikarsky um sechs Prozent zu. Besonders stark nachgefragt seien preisattraktive Ziele wie Ägypten, Bulgarien und Tunesien. Auch Thailand habe von einem Plus bei Familienbuchungen profitiert. Die klassischen Mittelmeerziele Türkei, Spanien und Griechenland blieben aber weiter führend.

Boom im Luxussegment

Luxusreisen verzeichneten nach Angaben des Unternehmens ein Wachstum von 15 Prozent. Besonders gefragt seien Griechenland, Spanien und Deutschland. Die Nachfrage reiche von exklusiven Resorts mit Privatpool bis hin zu Hideaways mit regionalem Charakter. Die Vereinigten Arabischen Emirate verzeichneten das stärkste Wachstum im Luxussegment, während Italien im Ranking zurückgefallen sei.

All-inclusive-Angebote waren so gefragt wie nie. 57 Prozent der Gäste entschieden sich für diese Verpflegungsart. Schikarsky führt den Trend auf "den Wunsch nach Planungssicherheit und entspannter Genusskultur" zurück. Parallel sei der Anteil der Gäste, die Fünf-Sterne-Hotels buchten, auf ein Drittel gestiegen.

Reisebüros bleiben wichtig

62 Prozent der Gäste buchten ihren Urlaub im Reisebüro. Zwar liege der Wert unter dem Vorjahr, das durch die FTI-Insolvenz verzerrt gewesen sei, aber über dem Niveau von 2023, sagt Schikarsky. Laut Dertour war die Zufriedenheit nach Reisebüro-Buchungen signifikant höher. "Persönliche Beratung trägt dazu bei, individuelle Wünsche besser zu berücksichtigen und Buchungsfehler zu vermeiden", so der Geschäftsführer.

Zu den Umsätzen des auslaufenden Sommers äußert sich das Unternehmen in seiner Mitteilung nicht. Sie dürften angesichts des Preisanstiegs in wichtigen Destinationen höher liegen als 2024. Andererseits könnte das starke Wachstum günstigerer Ziele wie Ägypten und Bulgarien dieser Tendenz entgegenwirken.

Christian Schmicke

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