6. Juni 2025 | 18:48 Uhr
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Havila Voyages plant Ausbau auf Küstenroute mit neuer Flotte

Die norwegische Reederei Havila Voyages will ihr Engagement auf der Küstenroute Bergen – Kirkenes ausweiten. Im Mittelpunkt der Strategie steht der Fokus auf Nachhaltigkeit. Zusammen mit der HAV Group hat die Reederei auf der Nor-Shipping-Messe in Lillestrøm neue Pläne für den Ausbau der Flotte und die Entwicklung emissionsarmer Schiffe vorgestellt.

Havila Capella Foto Uavpic Havila

Die Havila-Schiffe, hier Havila Castor, sollen in Sachen Klimafreundlichkeit weiterentwickelt werden

Der Partner von Havila Voyages, die HAV Group, ist ein in Norwegen ansässiger internationaler Anbieter von Technologien und Dienstleistungen für die maritime Industrie. Und die Pläne der noch jungen Reederei, die auf den norwegischen Küstenrouten in Konkurrenz zum Platzhirsch Hurtigruten getreten ist, sind durchaus ambitioniert. "Selbst mit der aktuellen Flotte können wir durch den Einsatz von Biogas eine nahezu CO2-neutrale Fahrt ermöglichen", sagte Havila-CEO Bent Martini. Die bestehenden Schiffe ließen sich weiter optimieren, etwa durch den Einsatz von grünem Wasserstoff oder CO2-Abscheidung. Ziel sei es, nicht nur über Visionen zu sprechen, sondern realistische Lösungen umzusetzen.

Martini rechnet vor: Der Energieverbrauch an Bord könne durch technische Anpassungen um bis zu 30 Prozent gesenkt werden – mit messbaren Effekten auf die Emissionsbilanz. Dabei steht nicht nur der Antrieb im Fokus, sondern auch der Hotelbetrieb an Bord.

Neue Schiffe für die nächste Vertragsperiode

Um das geplante Wachstum umzusetzen, reicht die bestehende Flotte allerdings nicht aus. Havila Voyages plant daher nach Aussage von Martini, gemeinsam mit der HAV Group eine neue Generation von Küstenroutenschiffen zu entwickeln. Diese sollen auf den bisherigen Schiffen basieren, aber leistungsfähiger sein und über zusätzliche umweltfreundliche Funktionen verfügen.

"Die neue Generation wird auf einem starken Fundament aufbauen und zugleich neue Maßstäbe setzen", so Martini. Die konkreten Spezifikationen der Schiffe befänden sich noch in der Abstimmung. Diskutiert würden verschiedene technologische Ansätze, um die Energieeffizienz weiter zu erhöhen.

Appell an Politik und Branche

Von der Politik fordert Havila, für die Branche durchaus ungewöhnlich, klare Vorgaben: "Wir empfehlen die Verpflichtung zu ganzjähriger CO2-Neutralität auf der gesamten Route und sind bereit, dies vom ersten Tag des neuen Vertrags mit der gesamten Flotte umzusetzen", betont der Havila-CEO. "Norwegen ist weltweit führend in maritimer Innovation. Wir laden alle Partner ein, gemeinsam mit uns Lösungen zu entwickeln, mit denen die Küstenroute ein Vorbild für klimafreundliche Passagierschifffahrt werden kann", so Martini.

Auf Seiten der HAV Group ist die Entwicklungsarbeit bereits angelaufen. "Die Anforderungen von Havila Voyages sind eindeutig, und wir nehmen die Herausforderung gerne an", erklärt CEO Gunnar Larsen. Die Tochterunternehmen der Gruppe arbeiteten bereits an konkreten Lösungen für die Optimierung der aktuellen Flotte und den Bau neuer Schiffe.

Larsen hebt die Bedeutung der sektorübergreifenden Kooperation hervor: "Wir wollen Norwegen als maritimen Innovationsstandort weiter stärken. Mit Know-how und Ressourcen können wir nicht nur Lösungen für Havila entwickeln, sondern auch Impulse für die gesamte Branche setzen."

Christian Schmicke

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