27. Februar 2025 | 16:28 Uhr
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Januar-Umsätze erreichen Rekordstand des Vorjahres

Im Januar haben nach Auskunft der Marktforscher von Travel Data + Analytics (TDA) gut drei Millionen Bundesbürger ihre diesjährigen Urlaubsreisen in Reisebüros und auf klassischen Online-Reiseportalen gebucht und dafür rund 3,3 Milliarden Euro ausgegeben. Das entspricht gemessen am Umsatz etwa den Rekordwerten des Vorjahresmonats.

Umsatz Balken

TDA analysiert gute Januar-Umsätze – dennoch bereitet die Zukunft Sorgen

Die Zahl gebuchter Personen bleibt um fünf Prozent unter dem Wert des Januars 2024. Trotzdem sei die Januar-Bilanz beeindruckend, denn wie schon die noch laufende Wintersaison habe auch die anstehende Sommersaison bereits zuvor ein starkes Frühbucheraufkommen eingefahren, bilanziert TDA. Kumuliert stehe das aktuelle Touristikjahr Ende Januar bei elf Prozent mehr Umsatz im Jahresvergleich.

Die Aussichten für das laufende Reisejahr seien "unverändert vielversprechend", so die Marktforscher. Zwar verringerten sich die kumulierten Saisonbilanzen angesichts des nur kleinen Umsatzwachstums im Januar weiter, doch sorge das insgesamt immense Buchungsvolumen im umsatzstärksten Monat des Jahres für eine komfortable Ausgangslage. Die noch bis April laufende Wintersaison weise zum aktuellen Buchungsstand ein Umsatzplus von zehn Prozent zum Vorjahr auf und 94 Prozent der letztjährigen Gesamtumsätze seien zum jetzigen Zeitpunkt – drei Buchungsmonate vor Saisonende – bereits "im Kasten" (Vormonat: 85%).

Rückkehr zu "normalem" Frühbucherverhalten

Für die anstehende Sommersaison sei jetzt ein "Füllstand" von 43 Prozent erreicht (Vormonat: 28%). Kumuliert stehe die Sommersaison noch bei einem Umsatzplus in Höhe von zwölf Prozent, sechs Prozentpunkte weniger als im Vormonat. Die Zuwächse dürften sich mit der Rückkehr zu normalem Frühbucherverhalten und abnehmender Preisdynamik insgesamt langsam wieder auf einstellige Wachstumsraten einpendeln, prognostiziert TDA. Damit gehe es der Tourismuswirtschaft derzeit weitaus besser als vielen anderen Branchen bei einer insgesamt leicht rezessiven Wirtschaftslage in Deutschland.

Im Januar konzentrierte sich das Buchungsinteresse der Verbraucher auf die anstehenden Sommerferien: mit einem Umsatzanteil von gut zwei Dritteln. Winterurlaube stehen für rund ein Viertel der erzielten Gesamtumsätze und sind, anders als die Sommerbuchungen (+2%), schwächer als im Vorjahr ausgefallen (-3%). Zum Buchungsstand per Ende Januar übertrifft das bisher erzielte Umsatzvolumen für die kommenden Sommermonate bereits das der aktuellen Wintersaison insgesamt. Die Urlaubsländer im östlichen Mittelmeerraum, Kreuzfahrten aber auch Fernreisen seien mit überdurchschnittlichen Zuwächsen die Wachstumstreiber in der aktuellen Sommerbilanz 2025, heißt es weiter.

Rahmenbedingungen bieten Anlass zur Sorge

Im Vergleich zum Vorjahr unternehmen laut TDA erneut mehr Menschen organisierte Veranstalterreisen. Die Wintersaison weise hier noch ein kleines Plus von einem Prozent auf, die kommende Sommersaison ein Plus von derzeit sechs Prozent. Im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau klaffe jedoch unverändert eine Lücke von elf Prozent im Winter und zwölf Prozent im Sommer. Wenngleich die Urlaubspreise auch nicht mehr so stark anstiegen wie in Jahren zuvor, sei das Reisen für einen Teil der deutschen Haushalte "tendenziell teurer und damit weniger leistbar". Auch die gesamtwirtschaftliche Lage berge Risiken für die Tourismusbranche: "Eine zunehmende Arbeitslosigkeit durch angekündigten, teilweise massiven Stellenabbau, schon allein die Angst vor Jobverlust, würde über kurz oder lang nicht folgenlos für den Urlaubsreisemarkt bleiben", warnen die Marktforscher.

Christian Schmicke

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