5. Oktober 2020 | 11:55 Uhr
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Schauinsland bringt eigenen Katalog mit Apartments

Der Duisburger Veranstalter setzt zum nächsten Sommer auf Unterkünfte mit Selbstverpflegung in klassischen Badezielen. Außerdem werden die Buchungsmöglichkeiten für Privattransfers erweitert.

Schroer Kassner Rüttgers

Schauinsland-Vertriebschef Detlef Schroer, Inhaber Gerald Kassner und Touristikchef Andreas Rüttgers mit Katalogmotiven

Für den Sommer 2021 hat Schauinsland laut Touristikchef Andreas Rüttgers rund 100 Hotels neu im Programm, die zuvor ausschließlich bei anderen Veranstaltern buchbar waren. Zusätzlich zum klassischen Hotelprogramm einen eigenen Katalog mit Bungalows und Apartments in Spanien, Griechenland, Ägypten und der Türkei aufgelegt. "Kochen und Meer", so der Titel, ist magazinartig gestaltet und bietet neben den Unterkünften auch Kochrezepte aus den Destinationen. Außerdem sollen wegen der starken Nachfrage nach Urlaub abseits der Menschenmassen auch Privattransfers leichter buchbar gemacht werden, kündigt Rüttgers an.

Fast zwei Dritttel Umsatzrückgang 

Der Veranstalter hat im auslaufenden Geschäftsjahr einen Umsatzrückgang um 63 Prozent auf 511 Milllionen Euro zu verkraften. Im Sommer 2021 könnten 70 bis 80 Prozent der Umsätze des Jahres 2019 erreicht werden, hofft Firmenchef Gerald Kassner. Eine Erholung des Geschäfts setze allerdings voraus, dass „politisch die richtigen Entscheidungen getroffen“ würden und dass ein besserer Umgang mit dem Coronavirus gefunden werde, sagt Kassner. Für die Tourismusbranche sei es wichtig, dass die Bundesregierung zukünftig „mit mehr Augenmaß“ Reisewarnungen ausspreche und nicht „pauschal ganze Inselgruppen über einen Kamm“ schere, so der Schauinsland-Inhaber. Zwar liege das Buchungsaufkommen für den nächsten Sommer derzeit im Plus, doch sei dies im Wesentlichen auf die hohe Zahl an Umbuchungen aus dem Sommer dieses Jahres zurückzuführen und nicht auf sehr frühe Vorausbuchungen.

Investition in Kundenbindung

Schauinsland Reisen hat laut Kassner im Zuge der Corona-Krise rund 50.000 Gäste aus den Zielgebieten zurückgeholt und für mehr als 200.000 bestehende Buchungen Reisen absagen müssen. Trotz eines riesigen Volumens von bis zu 10.000 E-Mail- und 3.000 Telefonanfragen pro Tag sei man bestrebt gewesen, für Kunden und Vertriebspartner so gut wie möglich erreichbar zu sein. Das sei zwar "nicht immer vollumfänglich gelungen", so Kassner. "Aber die positiven Rückmeldungen unserer Vertriebspartner und Kunden machen deutlich, dass unser Engagement und das Invest in langfristige Kundenbeziehungen gewürdigt wird". Gute Noten bei einer Umfrage von Counter vor9 unter Reisebüros Ende Juli hatten diese Selbsteinschätzung bestätigt.