19. September 2025 | 13:43 Uhr
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Warum kürzere Reisen bei NCL in den Mittelpunkt rücken

Norwegian Cruise Line (NCL) richtet den Fokus auf die Karibik. Laut Europa-Chef Kevin Bubolz kehrt die Reederei mit neuen Schiffen zu einem stärkeren Angebot in der Region zurück. Gleichzeitig verkürzt NCL in Europa die Reisedauer und setzt stärker auf "Open-Jaw"-Routen. Für 2025/26 investiert die Reederei zudem massiv in ihre Privatinsel Great Stirrup Cay.

Great Stirrup Cay Pool Foto NCL

Die Insel Great Stirrup Cay spielt eine zentrale Rolle in der NCL-Strategie

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NCL zieht eine positive Bilanz der Sommersaison. Besonders stark liefen die Programme in Europa und Alaska, sagt Bubolz. Für den Winter rückt die Karibik wieder stärker in den Mittelpunkt. "Wir kehren damit zu einer Kapazität zurück, bei der rund 50 Prozent unseres Angebots in der Karibik liegen", erklärt er im Reise vor9 Podcast. Neue Schiffe würden gezielt dort stationiert.

In Europa reagiert NCL laut Bubolz auf verändertes Kundenverhalten. Ab 2025/26 setzt die Reederei statt auf längere Reisen wieder stärker auf siebentägige Kreuzfahrten und "Open-Jaw"-Routen, die in einem Hafen beginnen und in einem anderen enden. Vier Schiffe sollen so eine Kette zwischen Lissabon, Barcelona, Rom, Ravenna und Piräus bedienen. "Diese kürzeren Reisen sind für viele Märkte attraktiv, auch im deutschsprachigen Raum", betont der Europa-Chef.

Ausbau der Privatinsel

Ein zentrales Investitionsprojekt ist die Privatinsel Great Stirrup Cay auf den Bahamas. Dort entsteht bis Sommer 2026 ein neuer Pier, der Anlandungen auch bei widrigen Wetterbedingungen ermöglicht. Hinzu kommen eine große Poollandschaft, neue Kinderbereiche und ein Wasserpark. „Wir nutzen bislang nur rund 25 Prozent der Fläche, der Rest bleibt Natur“, betont Bubolz. Die Insel spiele eine wachsende Rolle, besonders bei Kurzreisen, die sich mit einem Florida-Urlaub kombinieren lassen.

Auch NCL spürte 2025 eine Buchungsdelle im Frühjahr nach starker Frühbucherphase. In der Folge musste die Reederei verstärkt auf kurzfristige Angebote setzen. "Am Ende waren die Schiffe voll, aber die Kurve hätte man besser steuern können", räumt Bubolz ein. Grundsätzlich sei die Nachfrage hoch, vor allem von Neukunden. Der deutschsprachige Markt bleibe einer der größten weltweit.

Vertrieb bleibt Schlüssel

Mit über 70 Prozent spielt der stationäre Vertrieb für NCL weiterhin die zentrale Rolle. Online-Verkäufe wachsen zwar, aber vor allem Reisebüros und Veranstalter seien entscheidend. "Unsere Partner helfen uns, die richtigen Gäste aufs richtige Schiff zu bringen", so Bubolz.

Die Reederei testet zunehmend Künstliche Intelligenz. In den USA ist mit "Nora" ein KI-Assistent auf der Website gestartet, der Kunden und Vertriebspartnern Informationen liefert. Bubolz erwartet, dass KI künftig auch den Vertrieb in Europa unterstützt: "Das erleichtert Beratung und Informationsbeschaffung erheblich."

Nachhaltigkeit im Fokus

Bis 2050 will NCL klimaneutral sein. Ein wichtiger Baustein ist Landstrom, den immer mehr Häfen anbieten. Neue Schiffe seien zudem rund 20 Prozent effizienter als ihre Vorgänger. Langfristig setze die Reederei auf alternative Treibstoffe, halte sich aber technologieoffen. Beim Abfallmanagement setze NCL erfolgreich auf kleinere Teller am Buffet, Recycling-Verträge und gezielte Mengensteuerung.

Für Bubolz bleibt die Kreuzfahrt ein Wachstumsmarkt. Weltweit liege der Anteil am Urlaubsmarkt erst bei rund drei Prozent. "Das größte Potenzial sehen wir bei Menschen, die noch nie eine Kreuzfahrt gemacht haben", sagt er. Künftige Schiffe würden stärker auf Flexibilität und Individualisierung setzen. "Jeder soll seinen Urlaub so gestalten können, wie er es möchte."

Christian Schmicke

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