1. September 2025 | 07:00 Uhr
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Wie Trendtours am Geschäftsmodell feilt

Trendtours-Chef Markus Daldrup (Foto) zieht eine positive Bilanz der jüngsten Produkterweiterungen. Kleingruppenreisen, Fernziele und Aktivreisen fänden großen Zuspruch, berichtet er. Im Vertrieb wächst die Zahl der Reisebüropartner, der Fokus des Veranstalters bleibt klar auf der Zielgruppe der Best Ager.

Daldrup Markus

Markus Daldrup will mit seinem Unternehmen vor allem in der Kernzielgruppe Best Ager wachsen

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Trendtours hat nach der Pandemie mit neuen Produktformen experimentiert. Geschäftsführer Markus Daldrup berichtet, dass Kleingruppenreisen – mit maximal 19 Teilnehmern – inzwischen stark nachgefragt seien. Mehr als 40 Produkte gebe es bereits, stets parallel zur klassischen Standardgruppe. "Das kommt hervorragend an, weil die Kunde die Wahl haben", sagt Daldrup im Reise vor9 Podcast. Etwa die Hälfte der Teilnehmer sei bereits Stammkundschaft, die andere Hälfte neue Kunden.

Neu eingeführt wurden 2025 auch Minigruppen für wenige befreundete Paare. Hier zieht Daldrup eine gemischte Bilanz: "Die Erfolge sind durchwachsen, aber es gibt sehr gute Ansätze."

Fernreisen und Aktivurlaub im Aufwind

Besonders stark entwickelt sich das Geschäft mit Fernreisen. Trendtours habe die Zahl entsprechender Angebote in den vergangenen Jahren verdoppelt, sagt der Geschäftsführer. "Der Trend wird sich fortschreiben, gerade bei den Best Agern", so Daldrup.

Hinzu kommt ein neues Segment: Wander- und E-Bike-Reisen. Diese richten sich an aktive Reisende, die neben Sehenswürdigkeiten auch Natur erleben wollen. Anspruchsvolle Trekkingtouren seien nicht geplant. "Das ist eher lockeres Wandern vom Standorthotel aus – für fast jeden machbar", erklärt er.

Auswahl neuer Ziele

Neue Destinationen entstünden aus einem engen Austausch zwischen den zwölf Produktmanagern, beschreibt Daldrup das Vorgehen bei Trendtours. Mehrmals im Jahr werden Ideen gesammelt und priorisiert. "Wir haben ein Netzwerk über die ganze Welt und sehr gute Partner vor Ort", so der Firmenchef. So sei es möglich, auch in bislang unerschlossenen Regionen Angebote aufzubauen.

Trotz Fokus auf Skaleneffekte will Trendtours Spielraum für individuelle Wünsche bieten. Am Beispiel einer Japanreise erläutert Daldrup: Kunden könnten gegen Aufpreis kleinere Gruppen wählen oder höhere Flugklassen buchen. Auch fakultative Ausflüge seien möglich. "Kleine Bausteine lassen sich zuschneiden, ohne das Grundkonzept der Gruppenreise aufzugeben."

Reisebüros als wichtige Partner

Trendtours, lange ein Direktanbieter, baut seit fünf Jahren auch auf den Vertrieb über Agenturen. Heute arbeiten laut Daldrup mehr als 4.000 Büros mit dem Veranstalter zusammen. Sie erhalten mindestens zehn Prozent Provision, ab zehn Buchungen elf Prozent.

Daldrup beschreibt die Zusammenarbeit als "Win-Win-Situation": Kunden, die direkt bei Trendtours buchen, bringen dem ursprünglichen Reisebüro trotzdem Provision. Mit der Integration in Systeme wie Toma und Traffics sei die Buchbarkeit zusätzlich erleichtert worden.

Fokus auf Best Ager

Die Kernzielgruppe bleibt für Daldrup klar. "Wir fühlen uns im Best-Ager-Bereich extrem wohl. Dieser Markt wächst, und wir kennen die Ansprüche sehr gut." Zwar würden auch jüngere Reisende hinzugewonnen, etwa bei Fernreisen nach Japan oder Südamerika. Ein Familienveranstalter wolle Trendtours aber nicht werden.

Vorstöße in das Badeurlaubsgeschäft habe das Unternehmen zurückgestellt, sagt Daldrup: "Die Kiste ist offen, aber gerade nicht priorisiert." Auch Hochseekreuzfahrten könnten eines Tages kommen, stünden aktuell aber nicht auf der Agenda.

Kritik an EU-Plänen

Sorgen bereitet Daldrup die Revision der EU-Pauschalreiserichtlinie. Wenn Veranstalter künftig für äußere Umstände wie Streiks oder Naturereignisse haften müssten, sei das „unkalkulierbar“. Eine Ausweitung kostenloser Stornorechte lehne er ab: "Es gibt keine Vollkasko ohne Selbstbeteiligung zum Preis einer Teilkasko."

Zur Rolle des Deutschen Reiseverbands (DRV) sagt der Trendtours-Chef, die Geschäftsstelle leiste gute Lobbyarbeit. Notwendig sei aber mehr Engagement der Mitglieder selbst: "Alle wollen alles, aber bringen sich nie ein." Für die Zukunft sei entscheidend, dass Mitglieder aktiver würden und ihr Stimmrecht nutzten.

Christian Schmicke

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