1. August 2025 | 12:35 Uhr
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Zahl früher Winterbuchungen legt deutlich zu

Im Juni sorgte ein Sondereffekt für ein deutliches Umsatzplus im Sommergeschäft: Die FTI-Insolvenz im Vorjahr verzerrt den Vergleich, dennoch zeigt sich die Saison 2025 stabil. Travel Data + Analytics (TDA) meldet per Ende Juni ein kumuliertes Umsatzwachstum von sechs Prozent. Auch der Winter 2025/26 startet mit einem deutlichen Plus.

Dominikanische Republik Punta Cana Strand Foto iStock Valio84sl

Fernziele, wie hier die Dominikanische Republik, verzeichnen zum Winter einen Anstieg der Buchungszahlen

Im Juni 2025 legte das Sommergeschäft im stationären und Online-Reisevertrieb weiter zu. Travel TDA meldet ein kumuliertes Umsatzplus von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ein wesentlicher Grund dafür ist die verzerrte Vergleichsbasis: Im Juni 2024 hatte die Insolvenz von FTI zu stornierten Urlaubsreisen und damit zu einem Umsatzloch geführt. In diesem Jahr profitiert die Statistik von entsprechenden Nachholeffekten.

Im Juni entfiel knapp die Hälfte der erzielten Umsätze auf kurzfristige Sommerbuchungen für die Reisemonate Juni bis August. Rund ein Viertel des Umsatzes wurde für Urlaube in den Herbstferien im September und Oktober generiert. Insgesamt lag das Umsatzwachstum für Sommerreisen im Juni bei 34 Prozent.

Sommer fast auf Vorjahresniveau

Trotz eines schwächeren Jahresstarts ist die Sommersaison 2025 laut TDA auf einem guten Weg. Bis Ende Juni gaben Reisende demnach rund 13 Milliarden Euro für Pauschal- und Bausteinreisen aus. Damit sei vier Monate vor Saisonende bereits ein Umsatzfüllstand von 84 Prozent erreicht – ein Anstieg um sieben Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat, so die Analyse.

Die Neubuchungsumsätze seit Januar lagen allerdings noch um vier Prozent unter dem Vorjahr. Viele Veranstalter holten das Defizit derzeit über ein starkes Kurzfristgeschäft auf, das mit hoher Nachfrage und kurzfristigen Entscheidungszyklen punkte, unterstreicht TDA.

Winter 2025/26 startet mit Rückenwind

Auch die kommende Wintersaison beginnt mit positiven Signalen. Per Ende Juni lagen die Umsätze um 13 Prozent über dem Vorjahresniveau, die Zahl der gebuchten Reisenden stieg um acht Prozent. Hier wirke der FTI-Effekt noch leicht nach, so TDA: Etwa zehn Prozent der Juni-Umsätze 2024 hätten frühe Winterbuchungen des inzwischen insolventen Veranstalters betroffen.

Besonders Fernreisen seien gefragt, so die Marktforscher weiter. Thailand, die Dominikanische Republik, die Malediven und die Vereinigten Arabischen Emirate gehörten zu den beliebtesten Zielen. Der Umsatz mit Fernreisen liege aktuell 17 Prozent über dem Vorjahr.

USA verlieren an Attraktivität

Deutlich rückläufig präsentieren sich hingegen die Buchungszahlen für die USA. Für das Winterhalbjahr verzeichnet TDA im Vergleich zum Vorjahr ein Umsatzminus von 19 Prozent, bei den gebuchten Personen liegt der Rückgang bei 17 Prozent. Gründe dafür dürften unter anderem im Preis-Leistungs-Verhältnis, im Wechselkurs sowie in geopolitischen Unsicherheiten liegen.

Gute Buchungsbasis für zweite Jahreshälfte

Mit einer Sommerauslastung von 84 Prozent und einem dynamischen Start in die Wintersaison gehen Veranstalter und Vertrieb mit Rückenwind in die zweite Jahreshälfte. Vor allem die Frühbucher bilden offenbar weiterhin eine verlässliche Größe. Die Nachfrage bleibt robust, auch wenn der Wettbewerb im dynamischen Umfeld hoch bleibt.

Die Zahlen von TDA basieren auf Buchungen über stationäre Reisebüros sowie auf den Onlineplattformen von Veranstaltern und OTAs mit Schwerpunkt Pauschalreisen. Sie spiegeln sowohl die aktuelle Marktlage als auch strukturelle Veränderungen im Buchungsverhalten wider.

Christian Schmicke

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