BCD Travel erwartet geringes Wachstum und höhere Hotelraten
BCD Travel rechnet im Geschäftsreisebericht 2026 mit schwachem globalen Wachstum und moderaten Preissteigerungen im Flugverkehr. Die Hotelraten sollen dagegen deutlich anziehen, heißt es im Travel Market Report weiter. BCD nennt zudem zentrale Risikofaktoren für Geschäftsreisen und zeigt Wege zu mehr Nachhaltigkeit auf.
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Reisepreise im Business-Travel-Segment steigen
Geschäftsreiseanbieter BCD Travel blickt mit verhaltenem Optimismus auf das Geschäftsreisejahr 2026. Das Unternehmen erwartet das schwächste globale Wachstum seit der Finanzkrise 2009. Die Weltwirtschaft könnte nach Einschätzung der Analysten nur um 2,6 Prozent zulegen. Auch die Inflation bleibt mit über drei Prozent hoch und verliert nur langsam an Dynamik.
Flugpreise ziehen leicht an
Im Gegensatz zur gesamtwirtschaftlichen Lage fallen die erwarteten Preissteigerungen im Flugverkehr moderat aus. BCD prognostiziert weltweit ein Plus von durchschnittlich 1,1 Prozent. Der stärkste Druck komme aus dem Interkontinentalverkehr, so BCD. Auf Strecken von und nach Afrika könnte die Teuerung 2,5 Prozent betragen, in Asien rund zwei Prozent, heißt es in dem Ausblick. In Nordamerika hingegen bleiben die Preise stabil.
Ungeachtet der Preisentwicklung wird aber vor allem um die Bedingungen bei Reiseprogrammen gerungen, so BCD. Dabei zeichneten sich bei den Fluggesellschaften fünf Trends ab – sinkender Wert von Firmenverträgen, Kostenvermeidungstaktiken, steigende Treibstoffzuschläge, pauschale NDC-Vorgaben sowie anhaltende Programmverluste.
Hotels verteuern sich spürbar
Deutlich stärker als die Flugpreise sollen sich 2026 die Hotelkosten entwickeln. Global rechnet BCD mit einem Zuwachs von 4,9 Prozent. Die Schwankungen werden durch Personalkosten, die Nachfrage im Freizeitbereich und Steueränderungen bestimmt. Das bedeutet, die Hotellerie muss den Unternehmen nicht so weit entgegenkommen, so die Analyse der Experten.
Vor allem im Nahen Osten könnte der Preisdruck mit acht Prozent hoch ausfallen, Lateinamerika folge mit 6,4 Prozent. In Nordamerika sowie im Südwestpazifik bleibt die Entwicklung laut Geschäftsreisespezialist mit 2,2 beziehungsweise 2,6 Prozent verhaltener.
Sechs zentrale Risikofelder
Die Studie benennt zudem Risiken, die Geschäftsreisen beeinträchtigen können. Dazu zählen extreme Wetterereignisse, geopolitische Konflikte, Änderungen bei Grenz- und Einreisepolitik, Cyberangriffe, gesundheitliche Bedrohungen durch Krankheiten und Epidemien sowie begrenzte Unterkunfts- und Transportmöglichkeiten bei Großveranstaltungen. Unternehmen müssten sich auf diese Faktoren einstellen und ihre Programme entsprechend anpassen.
Uber und Co. im Aufwind wegen teurer Mietwagen
Die Preise für Mietwagen steigen um 2 bis 4 Prozent. Die Ursachen dafür sind laut Travel Market Report Reparaturkosten, Anschaffungsschwierigkeiten, Zuschläge und Parkgebühren. In vielen Märkten werden Reisende daher vermehrt auf Fahrdienste und Taxis zurückgreifen, um Kosten und Komfort zu vereinen.
Nachhaltigkeit wird von der Kür zur Pflicht
Nachhaltigkeit entwickelt sich laut BCD immer mehr zu einem verpflichtenden Bestandteil von Geschäftsreiseprogrammen. Die Reife des Sektors bleibe jedoch gering. Eine Erhebung der Global Business Travel Association zeigt einen Wert von lediglich 1,4 von fünf möglichen Punkten. Nur neun Prozent der Unternehmen erheben CO2-Abgaben, 15 Prozent investieren in nachhaltigen Flugkraftstoff.