28. April 2025 | 12:15 Uhr
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Fünf Brand-USA-Vorstände offenbar per E-Mail entlassen

Bei Brand USA, der Marketingorganisation für den Tourismus der Vereinigten Staaten, kam es zu überraschenden Personalveränderungen. Laut dem Branchenportal Skift wurden fünf Mitglieder des elfköpfigen Vorstands am Freitag per E-Mail entlassen, darunter der Vorsitzende Elliott Ferguson (Foto). Die Entscheidung soll direkt aus dem Weißen Haus gekommen sein.

Ferguson Elliott

Elliott Ferguson, Chef von Destination DC, musste offenbar den Vorsitz des Brand-USA-Vorstandes räumen 

Zu den entlassenen Mitgliedern zählen nach Angaben von Skift (Abo) der Vorsitzende Elliott Ferguson, CEO von Destination DC, sowie die stellvertretende Vorsitzende Lauren Bailey, CEO der Restaurantkette Upward Projects. Ebenfalls betroffen sind Kristen Esposito von Esposito Global Partners, der Schriftführer Allen Orr, Gründer von Orr Immigration Law, und Tim Mapes, Chief Marketing und Communications Officer bei Delta Air Lines. Ferguson war erst fünf Monate im Amt und hätte eine einjährige Amtszeit absolviert.

Keine Stellungnahme von Brand USA

Ein Sprecher von Brand USA lehnte eine Stellungnahme ab und verwies an das US-Handelsministerium, das für die Berufung der Vorstandsmitglieder zuständig ist. Die betroffenen Mitglieder waren erst im Dezember vergangenen Jahres offiziell vorgestellt worden.

Ein Brancheninsider sagte gegenüber Skift: "Trump dreht das Board um." Die Entlassungen passten in das Bild einer umfassenderen Neuausrichtung, mit der die Trump-Administration ihren Einfluss auf die Tourismusstrategie der USA verstärken wolle.

Tourismus erholt sich nur langsam

Die Umstrukturierungen kommen zu einem kritischen Zeitpunkt: Der US-Tourismus hat sich nach der Pandemie langsamer erholt als in anderen großen Destinationen. Laut der National Travel and Tourism Strategy von 2022 streben die USA an, bis 2027 jährlich 90 Millionen Besucher zu empfangen, die 279 Milliarden US-Dollar ausgeben sollen. Ursprünglich war dieses Ziel für 2026 in Reichweite, doch zuletzt verzeichnete die Branche spürbare Rückgänge.

Aus wichtigen Quellmärkten wie Kolumbien (minus 33 Prozent), Deutschland (minus 28 Prozent) und Großbritannien (minus 14 Prozent) kamen weniger Reisende, aus Kanada ging die Besucherzahl noch stärker zurück.

Christian Schmicke

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