20. November 2025 | 12:24 Uhr
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Lufthansa steigt in Bieterwettbewerb um TAP ein

Die Lufthansa Group hat ihr Interesse an einer Minderheitsbeteiligung an TAP Air Portugal bekräftigt. Der Konzern sieht in TAP einen strategisch wichtigen Partner und verweist auf seine lange Präsenz in Portugal. Neben Lufthansa sind auch Air France-KLM und möglicherweise IAG im Rennen.

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Die Lufthansa Group will eine Minderheitsbeteiligung an TAP Air Portugal übernehmen

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Die Lufthansa Group hat ihr Interesse am Einstieg bei TAP Air Portugal nun formell bestätigt. Der Konzern reichte fristgerecht ein Schreiben bei Parpública ein, der staatlichen Beteiligungsgesellschaft, die den Privatisierungsprozess steuert. Geplant ist zunächst eine Minderheitsbeteiligung.

Bereits zuvor hatte Air France-KLM erklärt, am Erwerb der Anteile interessiert zu sein. Auch IAG, Muttergesellschaft von British Airways, wird als möglicher Bieter gehandelt. Die portugiesische Regierung will 44,9 Prozent der Staatsairline veräußern und weitere fünf Prozent den Beschäftigten anbieten. Der Staat bliebe damit Mehrheitsgesellschafter. Interessenten können sich bis zum 22. November melden, erste Gebote werden bis Anfang April erwartet. Eine Entscheidung könnte im Sommer fallen.

Bedeutung für Portugals Luftverkehr

Lufthansa-Chef Carsten Spohr begrüßt den Privatisierungsprozess und betont die strategische Rolle von TAP. "Unser Ziel ist es, die globale Anbindung Portugals zu stärken, die portugiesische Identität von TAP zu bewahren und das Wachstum der Airline nachhaltig zu sichern", sagt er. TAP sei als langjähriger Partner in der Star Alliance und aufgrund der Position Portugals für den Konzern besonders wichtig.

Lissabon könnte im Fall einer Kooperation zu einem atlantischen Drehkreuz im Lufthansa-Netzwerk ausgebaut werden. Die Verbindung zwischen Europa und Märkten wie Südamerika, Afrika und Nordamerika ließe sich weiter stärken.

Langjährige Präsenz in Portugal

Die Lufthansa Group ist seit mehr als 70 Jahren im Land aktiv und bietet derzeit über 280 wöchentliche Flüge an. Rund 400 Beschäftigte arbeiten für den Konzern vor Ort. Mit einem neuen Technikstandort in Santa Maria da Feira soll diese Zahl bis 2030 auf rund 1.000 steigen. Dort sollen künftig Triebwerksteile und Flugzeugkomponenten repariert werden.

Für TAP ist es der zweite Anlauf einer Teilprivatisierung. 2015 war die Airline bereits mehrheitlich verkauft worden, später aber wieder vollständig in staatliche Hand zurückgekehrt. Die Fluggesellschaft ist besonders auf den Routen nach Brasilien stark vertreten und beförderte im vergangenen Jahr rund 16 Millionen Passagiere. Nach Jahren mit Verlust schrieb TAP 2022 wieder schwarze Zahlen.

Christian Schmicke

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