14. November 2025 | 07:00 Uhr
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Kuba erklärt Epidemie wegen mehrerer Viruskrankheiten

Die kubanischen Gesundheitsbehörden haben offiziell eine Epidemie ausgerufen. Drei durch Mücken übertragene Viruserkrankungen breiten sich derzeit auf der Karibikinsel aus: Dengue-Fieber, Chikungunya und Oropouche-Fieber stellen das Gesundheitssystem vor große Herausforderungen. Hurrikan Melissa verschärft die Lage zusätzlich.

Kuba Trinidad Plaza Mayor Karibik

In Kuba grassiert derzeit eine Epidemie

Laut Kubakunde hat der sozialistische Karibikstaat den Ausbruch einer Epidemie bestätigt. Ursächlich sind drei Krankheiten, die alle durch Stechmücken übertragen werden. Die offizielle Ausrufung der Epidemie deutet darauf hin, dass die Fallzahlen ein Niveau erreicht haben, das behördliches Eingreifen erforderlich macht.

Hurrikan verschärft die Gesundheitskrise

Hurrikan Melissa habe die Epidemie-Situation auf Kuba weiter verschärft, so Kubakunde. Der Wirbelsturm richtete am 30. Oktober 2025 im Osten Kubas schwere Schäden an. Über 700.000 Menschen wurden evakuiert, noch immer sind große Landstriche von Wasser geflutet. Die Wasseransammlungen schaffen ideale Bedingungen für die Vermehrung von Stechmücken. 

Regierung kündigt umfassende Maßnahmen an

Das offizielle Organ des Zentralkomitees der kommunistischen Partei Kubas berichtet, dass Präsident Miguel Díaz-Canel Bermúdez die Epidemie "mit der gleichen Entschlossenheit angehen will wie die Covid-19-Pandemie". Die Zahl der bestätigten Chikungunya-Fälle erreichte 21.681, die sich auf 14 Provinzen, 93 Gemeinden und 151 Gesundheitsbezirke verteilen. In 38 Gemeinden seien Dengue-Fälle aufgetreten. In der Hauptstadt Havanna wurden in allen Stadtteilen Krankheitsfälle der Viruserkrankung gemeldet. Die kubanischen Behörden kündigen an, die Bekämpfung der Mücken durch Begasung anzugehen.

Drei Viruserkrankungen gleichzeitig

Auch das Auswärtige Amt bestätigt, dass Kuba derzeit einen deutlichen Anstieg von mückenübertragenen Erkrankungen verzeichnet. Am stärksten betroffen sind laut dem Amt die Ost- und Zentrumsprovinzen Santiago de Cuba, Matanzas, Granma und Guantánamo sowie die Hauptstadt Havanna. Die drei Krankheiten verursachen ähnliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen. Dengue-Fieber kann in schweren Fällen zu inneren Blutungen führen, Chikungunya verursacht häufig langanhaltende Gelenkbeschwerden. Bei Oropouche-Fieber gibt es Hinweise, dass eine Infektion in der Schwangerschaft zu Fehlbildungen beim ungeborenen Kind führen kann, wie das Auswärtige Amt mitteilt.

Auswärtiges Amt warnt vor unzureichender medizinischer Versorgung

Unabhängig von Epidemie macht das Auswärtige Amt darauf aufmerksam, dass "in Kuba aufgrund großer Engpässe sowohl an Medikamenten als auch medizinischem Material sowie häufiger Stromausfälle nicht davon ausgegangen werden kann, im Notfall eine medizinische Versorgung zu erhalten." Rücktransportmöglichkeiten für Erkrankte nach Deutschland seien zudem derzeit nicht sichergestellt. Reisenden mit Vorerkrankungen wird empfohlen, Reisen nach Kuba sehr kritisch zu überdenken. Das Auswärtige Amt empfiehlt, sich konsequent vor Mückenstichen zu schützen.

Pascal Brückmann

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