15. Juni 2025 | 11:56 Uhr
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Nahost-Eskalation: Airlines streichen zahlreiche Routen

Die Airlines der Lufthansa Group setzen Flüge nach Israel, Iran, Jordanien, Libanon und Nordirak vorerst aus. Auch Emirates, Flydubai und Qatar Airways reagieren auf die angespannte Lage im Nahen Osten mit Streichungen und Umleitungen. Betroffen sind wöchentlich über 8.000 Passagiere allein auf der Strecke nach Tel Aviv, meldet der Flughafenverband ADV.

Lufthansa

Lufthansa streicht Flüge zu Zielen in der Krisenregion Naher Osten

Angesichts der angespannten Sicherheitslage im Nahen Osten hat die Lufthansa Group eine Reihe von Flugverbindungen ausgesetzt. Wie der Konzern mitteilt, fliegt Lufthansa Tel Aviv in Israel sowie Teheran im Iran zunächst bis einschließlich 31. Juli nicht an. Die Maßnahme gilt auch für die Tochtergesellschaften Austrian Airlines und Swiss sowie für Brussels Airlines, Eurowings und ITA Airways.

Weitere Ziele ebenfalls gestrichen

Zusätzlich setzt der Konzern mindestens für eine Woche auch Verbindungen nach Amman in Jordanien, Beirut im Libanon sowie nach Erbil im Nordirak aus. Gleichzeitig verzichtet die Lufthansa Group auf die Nutzung des Luftraums dieser Staaten. "Die Flüge der Lufthansa Group von und nach Teheran werden aufgrund der aktuellen Situation bis auf Weiteres ausgesetzt", heißt es aus dem Unternehmen.

Andere Airlines folgen

Auch andere Fluggesellschaften reagieren auf die Lage. Emirates streicht sämtliche Flüge in den Irak, nach Jordanien, in den Libanon sowie in den Iran. Flydubai, ebenfalls in den Emiraten ansässig, setzt Verbindungen unter anderem nach Amman, Beirut, Damaskus sowie nach Iran und Israel aus. Teilweise würden Routen umgeleitet, teilt die Fluglinie mit.

Qatar Airways hat alle Flüge in den Irak und den Iran vorerst eingestellt. Syrian Airlines hat Verbindungen nach Saudi-Arabien und in die Emirate ausgesetzt.

Deutliche Auswirkungen auf Passagiere

Nach Angaben des Flughafenverbands ADV starten derzeit wöchentlich rund 45 Flüge von deutschen Flughäfen nach Tel Aviv. Die vorübergehende Einstellung dieser Verbindung betrifft damit über 8.000 Passagiere pro Woche. Zusätzlich sorgt die Sperrung des Luftraums über Iran, Jordanien und dem Irak für Umleitungen auf Strecken Richtung Asien.

Sun Express und Tuifly zur aktuellen Lage

Unverändert bleibt die Lage für Flüge in die Türkei. Die deutsch-türkische Fluggesellschaft Sun Express betont, dass der Türkei-Verkehr von der aktuellen Situation nicht beeinträchtigt sei. "Die klassischen Ferienziele an der Türkischen Riviera – wie Antalya, Dalaman, Bodrum und Izmir – liegen rund 2.000 Kilometer von der Konfliktzone entfernt und verzeichnen derzeit einen kontinuierlichen Anstieg in der Nachfrage", teilte das Unternehmen mit. Auch der Reiseanbieter TUI sieht keine Auswirkungen, wie der Spiegel berichtet. Tuifly fliege derzeit keine Ziele in der betroffenen Region an, erklärte eine Sprecherin. Zudem fänden zurzeit generell keine Überflüge über die Krisenregion statt.

Dertour bringt Jordanien-Reisende nach Ägypten

"Reiseveranstalter Dertour bietet seit den Anschlägen durch die Hamas im Oktober 2023 keine Israel-Reisen mehr an", teilt das Unternehmen mit. Das Jordanien-Programm werde aufgrund der derzeitigen Luftraumsperrung bis auf weiteres eingestellt, zitiert der Spiegel eine Sprecherin des Veranstalters. Für einstellige Gästezahl, die aktuell vor Ort sei, werden nun Transfer nach Ägypten organisiert, von dort würden die Pauschalreisegäste nach Deutschland ausgeflogen.

Sabine Schreiber-Berger

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