US-Regierung erhöht Gebühren und kappt Marketing
Ein neues US-Gesetz unter Donald Trump (Foto) erhöht die Esta-Gebühr für visumfreies Reisen von 21 auf 40 Dollar. Gleichzeitig wird das Budget für die Tourismusförderung durch Brand USA von 100 auf 20 Millionen Dollar gekürzt. Die US Travel Association spricht von einer "verpassten Chance" und warnt vor negativen Folgen für den internationalen Tourismus.

White House
Donald Trump dampft das Budget für Brand USA massiv ein
Ein umfassendes Gesetzespaket, das der US-Kongress nun verabschiedet hat, bringt tatsächlich tiefgreifende Änderungen für die US-Reisebranche. Unter dem Titel "big, beautiful bill" sieht die Gesetzgebung unter anderem eine deutliche Anhebung der Esta-Gebühr vor: Wer künftig unter dem Visa-Waiver-Programm in die USA einreist, zahlt 40 statt wie bisher 21 Dollar. Die Regelung betrifft vor allem Reisende aus Europa.
Gleichzeitig wird die Bundesförderung für Brand USA drastisch reduziert. Statt bisher 100 Millionen Dollar jährlich erhält die nationale Organisation für Tourismusmarketing künftig nur noch 20 Millionen. Die Kürzung ist Teil eines größeren Sparkurses im Bundeshaushalt. Geoff Freeman, Präsident der US Travel Association, sprach laut dem Fachportal Travel Weekly von "verrückten neuen Gebühren" und einer "verpassten Chance".
Gegensätzliche Signale aus Washington
Während die US Travel Association Investitionen in Luftverkehr und Grenzschutz – etwa für die Modernisierung der Flugsicherung und zusätzliche Zollmitarbeiter – ausdrücklich begrüßt, kritisiert sie die Belastung internationaler Besucher. "Diese Gebühren schrecken Reisende ab und wirken wie ein selbst auferlegter Zoll auf einen der größten Exporte der USA – das internationale Reiseausgabenvolumen", so Freeman.
Auch Fred Dixon, Präsident von Brand USA, äußerte sich laut Travel Weekly enttäuscht über den Rückgang staatlicher Mittel. Zwar begrüße man die Zusage des Präsidenten, sich für die volle Finanzierung im Haushalt 2026 einzusetzen. Doch bis dahin werde eine "signifikante Rekalibrierung" der Programme notwendig, so Dixon.
Folgen für internationales Wachstum
Die Reduzierung trifft Brand USA zu einem sensiblen Zeitpunkt. Mit dem 250-jährigen Jahrestag der Vereinigten Staaten, der FIFA-Weltmeisterschaft 2026 und den Olympischen Sommerspielen 2028 stehen gleich mehrere internationale Großereignisse an. Die US Travel Association sieht durch die Budgetkürzung das Ziel gefährdet, die USA zum meistbesuchten Reiseziel der Welt zu machen.
Freeman forderte den Kongress auf, bei den Haushaltsverhandlungen für das Fiskaljahr 2026 nachzubessern – sowohl bei der Finanzierung von Brand USA als auch bei den Gebühren für ausländische Gäste. Die Erhöhung der Esta-Gebühr und die bereits zuvor gestiegenen Kosten für Nichteinwanderungsvisa bezeichnete er als "steile Belastung" für Besucher, die nichts zur Verbesserung des Reiseerlebnisses beitrage.
Christian Schmicke