14. Januar 2021 | 18:11 Uhr
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Das sind die Lieblingsplätze der Tokio-Experten

Die Auswahl und die Kontraste der Metropole sind so stark, dass es manchem nicht leichtfällt, sich auf einen Ort festzulegen. Counter vor9 hat die Zielgebietsexperten wichtiger Veranstalter gefragt, was sie in Tokio auf keinen Fall verpassen dürfen. 

 

Frangenberg Johannes

Johannes Frangenberg, JF Tours: „Seit Juni 2018 begeistert das Teamlab Borderless in auf der künstlichen Insel Odaiba in der Bucht von Tokyo mit seinen magischen digitalen Welten. Unzählige spannende Lichtinstallationen verschmilzen ineinander und mit dem Besucher, bedecken Wände, Decken und Böden und fördern Kreativität und Interaktion. Die verschiedenen Installationen wandeln immer wieder ihre Form. Man wird sozusagen Teil der Ausstellung und gestaltet diese aktiv mit. So wird jeder Besuch zu einem einmaligen Erlebnis.“

 

Gunnel Burri

Gunnel Burri, FTI: „Ich empfehle das Kosoan Teehaus. Es ist eines der wenigen traditionellen Teehäuser in Tokyo und liegt gut erreichbar inmitten der Metropole in der Nähe des Bahnhofs Jiyugoaka. Besucher entdecken dort typisch japanische Kultur: Das fängt bei der Architektur samt des kleinen Gartens auf der Rückseite an und gipfelt in der Teezeremonie, die dort regelmäßig stattfindet. Bei einer Japanreise sollte der Besuch eines Teehauses keinesfalls fehlen – Kosoan ist optimal, wenn man bei seinem Urlaub den Teehaus-Hotspot Kyoto nicht eingeplant hat oder den spannenden Kontrast des modernen, quirligen Tokios und einer entschleunigenden Teezeremonie erleben möchte.“

 

Proske Sebastian

Sebastian Proske, Geoplan Touristik: „Das Besondere für mich an Tokyo ist, dass sich an jeder Bahnstation eine neue Welt für mich erschließt. Manchmal sogar mehrere. Wenn ich in Harajuku aussteige, dann kann ich entweder in die Takeshita-Doori gehen – dann befinde ich mich inmitten eines bunten Getümmels. Insbesondere am Wochenende trifft sich hier die Cosplay (Kurz für „costume play“)-Szene. Oder ich gehe zum Meiji-Schrein und in den Yoyogi-Park und nehme mir Zeit für stille Momente. Ich habe die verschiedenen Welten und Viertel Tokyos kennengelernt, als ich mir vornahm, bei den überirdischen zentralen Linieni, der Sobu/Chuo-Linie, die Shinjuku und Tokio West-Ost verbindet, sowie bei der Ringbahn Yamanote einfach mal bei jeder Station auszusteigen und die Viertel mir zu Fuß erschließen. So lockt etwa am Bahnhof Ochanomizu die „Guitar Street“, eine Gegend, die nur aus Musikinstrumentenläden zu bestehen scheint. In Suidobashi überraschen mich die vielen Bookstores mit ihren Antiquitäten, Akihabara wiederum ist die „Electric Town“: Hier gibt es große mehrstöckige Fachmärkte genauso wie den Kabelwühltisch auf der Straße. Angekommen in Shinanomachi betrete ich das Viertel einer großen buddhistischen Vereinigung, welche wiederum dieses ganze Stadtviertel mit seinen Gebetshäusern prägt. Wer einmal wirklich essen und trinken gehen möchte bei den Locals, der sollte wiederum in Yurakucho aussteigen und parallel entlang der Ringbahntrasse bis nach Shimbashi wandern – er wird dort definitiv fündig werden. Daher empfehle ich jedem meiner Reisegäste, diese beiden oberirdisch verlaufenden Linien für eine Stadtrundfahrt zu nutzen, um sich die überwältigende Vielfältigkeit Tokyos auf eine einzigartige Weise zu erschließen.“

 

Winter Jens

Jens Winter, Diamir Erlebnisreisen: „Tokio erscheint in seiner unentwegten Geschäftigkeit hypermodern, futuristisch und gigantisch. Es gibt aber durchaus versteckte Gassen, in denen man traditionell japanische Küche, lebendige Gastlichkeit sowie die Düfte und dass Gefühl des „Alten Asiens“ erleben kann. Nur einen Steinwurf vom Bahnhof Shinjuku entfernt, laden in Omoide Yokocho Miniatur-Restaurants und Snackbars zum Verweilen ein. Die Gastgeber stehen oft schon viele Jahrzehnte hinter demselben Tresen und jeder hat eine eigene kleine Spezialität zu bieten. Ich liebe diese urige und wirklich typisch japanische Atmosphäre.“