Angebot deutscher Airlines wächst im zweiten Halbjahr
Das Sitzplatzangebot deutscher Airlines wächst bis Januar 2026 um sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit liegt es aber weiterhin unter dem Vorkrisenniveau. Während Kurz- und Mittelstrecken fast wieder auf 2019er-Werte kommen, stagniert der innerdeutsche Verkehr bei 51 Prozent.

Allgäu Airport/Patrick Kiesel
Der Flughafen Memmingen hat im Vergleich zu 2019 am stärksten zugelegt
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Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) hat seine Prognose für den Zeitraum August 2025 bis Januar 2026 vorgelegt. Demnach stehen in diesem Zeitraum rund 131,4 Millionen Sitzplätze zur Verfügung – sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Trotz des Wachstums entspricht das erst 93 Prozent des Vor-Pandemie-Niveaus. Europaweit sind die Kapazitäten mit 107 Prozent bereits deutlich weiter. Punkt-zu-Punkt-Airlines haben ihre Werte sogar auf 126 Prozent hochgeschraubt.
Innerdeutsche Flüge auf dem Abstellgleis
Besonders schwach entwickelt sich der Inlandsverkehr. Hier stagniert das Angebot bei 51 Prozent des Vorkrisenniveaus von 2019. Am stärksten betroffen sind dezentrale Verbindungen ohne Anbindung an Frankfurt oder München. Dieses Segment schrumpfte im Vergleich zum Vorjahr nochmals um 14 Prozent und erreicht nur noch 20 Prozent des früheren Niveaus. Ob dies als positive oder als negative Entwicklung zu betrachten ist, dürfte von Fluggesellschaften, Airports, Bahn und verschiedenen politischen Akteuren durchaus unterschiedlich bewertet werden.
Stärker ist das Angebot jedenfalls auf der europäischen Kurz- und Mittelstrecke. Mit 99 Prozent des Niveaus von 2019 ist das Sitzplatzangebot fast wieder vollständig zurück. Laut BDL wird das Wachstum von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr vor allem durch touristische Routen nach Südeuropa und Nordafrika getragen.
Langstrecke bremst ab
Das Angebot auf der Langstrecke erreicht 98 Prozent der Werte von 2019. Das Wachstum hat sich allerdings abgeschwächt. Flüge nach Nordamerika sind leicht rückläufig, während Verbindungen in den Mittleren Osten um neun Prozent zulegen.
Die großen Drehkreuze Frankfurt und München liegen mit 91 beziehungsweise 88 Prozent des Vor-Corona-Niveaus noch unter früheren Werten. Beide wachsen jedoch um fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Überraschend stark entwickeln sich kleinere Regionalflughäfen: Memmingen erreicht 262 Prozent, Hahn 194 Prozent und Karlsruhe/Baden-Baden 178 Prozent der Kapazitäten von 2019. Haupttreiber sind hier Punkt-zu-Punkt-Airlines, die ihre Kapazitäten ausgebaut haben.
Christian Schmicke