22. Juni 2025 | 10:14 Uhr
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Auswärtiges Amt rät von Reisen in die Golfregion ab

Der Israel-Iran-Krieg hat spürbare Folgen für den Tourismus in der Golfregion. Viele Fluggesellschaften haben nach dem US-Angriff auf den Iran ihre Flüge auf der Nahost-Route vorerst ausgesetzt. Das Auswärtige Amt rät von nicht notwendigen Reisen nach Dubai, Jordanien & Co. ab und fordert Urlauber auf, sich in die Krisenvorsorgeliste einzutragen. 

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Der neue Außenminister Johann Wadephul sorgt sich um die Sicherheit der Deutschen in der Golfregion

Singapore Airlines bezeichnete die Situation am Sonntag als "unbeständig" und strich alle Flüge von Singapur nach Dubai. Auch Air France KLM erklärte, dass die Flüge von und nach Dubai und Riad am Sonntag und Montag gestrichen worden sind. British Airways, die zur IAG gehört, sagte ebenfalls Flüge von und nach Dubai und Doha für Sonntag ab. Dies berichtete die Bild-Zeitung.

Das Auswärtige Amt hatte bereits Mitte der vergangenen Woche von "nicht notwendigen Reisen nach Jordanien und Bahrain, Katar, Kuwait, Oman, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate" (u.a. Dubai, Abu Dhabi) abgeraten. Deutsche in der Region sollten in eigenverantwortlicher Abwägung der individuellen Situation entscheiden, ob sie ausreisen." 

Darüber hinaus wird den Urlaubern dieser Reiseländer im Rahmen einer "Eilmeldung" vom Auswärtigen Amt empfohlen, sich in die Krisenvorsorgeliste Elefand einzutragen.  Die Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amts, auch "Deutschenliste" genannt, ist eine Liste, in der sich jeder eintragen lassen kann, der einen Auslandsaufenthalt plant. Im Falle einer Krise, zum Beispiel einer drohenden Naturkatastrophe oder eine Epidemie, würde die Person dann von der Auslandsvertretung im Idealfall so rechtzeitig gewarnt, dass Maßnahmen zur Sicherheit getroffen werden können. Auch Evakuierungen aus Krisengebieten – so genannte Krisen-Reaktionsmaßnahmen, zum Beispiel nach einem Terroranschlag – gehören dazu.

Publikumsmedien greifen das Thema auf, die Verunsicherung bei den Verbrauchern wächst

Inzwischen haben auch die großen Publikumsmedien das Thema aufgegriffen. Focus schreibt "Auswärtiges Amt warnt vor Reisen nach Dubai", die Bild titelt: "Auswärtiges Amt rät von Reisen nach Dubai ab". Üblicherweise sorgen solche Schlagzeilen für weniger Nachfrage bei den Neubuchungen und für vielen Rückfragen, Umbuchungs- oder auch Stornierungswünschen von Kunden, die bereits eine Reise in die betroffene Region gebucht haben. 

Aktuell betonen die Veranstalter, dass die Einordnung als Reisehinweis und nicht als Reisewarnung rechtlich keine kostenfreie Stornierungspflicht auslöst. Da sich aber kein schnelles Ende des Israel-Iran-Konflikts abzeichnet, dürfte das Thema die Reisewirtschaft ebenfalls weiter beschäftigen. Eigentlich sollten nun die Buchungen für die Wintersaison anlaufen. Zudem nutzen die großen Reedereien wie TUI Cruises und Aida Dubai als Wechselhafen für ihre Orientkreuzfahrten während des Winters. Üblicherweise agieren die Reedereien immer extrem frühzeitig und vorsichtig, wenn es zu politischen Krisen in Fahrtgebieten kommt. Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen hier ergriffen werden.

Pascal Brückmann

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