7. Oktober 2019 | 15:22 Uhr
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FTI legt Kanaren-Zusatzflüge auf und vertreibt Aldiana

Bis Anfang November sollen zusätzliche Verbindungen von München und Düsseldorf nach Fuerteventura und Gran Canaria das Kurzfristgeschäft ankurbeln. Außerdem werden die Anlagen des Clubanbieters Aldiana in den Buchungssystemen freigeschaltet.

Labranda Corralejo Village Fuerteventura

Teil der FTI-Hotellerie: Labranda Corralejo Village auf Fuerteventura 

Wenn Destinationen schwächeln, fahren die Reiseveranstalter ihre Risikokapazitäten dort zurück und konzentrieren sich auf diejenigen Ziele, die gerade gut laufen. Das Gegenteil davon tut fast schon traditionell FTI-Chef Dietmar Gunz. Als sich die Urlauber nach dem arabischen Frühling von Ägypten abwandten, stockte Gunz dort die Kapazitäten auf und vermarktete das Land munter offensiv weiter. Ebenso in der Türkei, wo die Politik der Regierung von Recep Tayip Erdogan 2016 und 2017 die Besucher aus Deutschland verschreckte. Gunz blieb auch hier am Ball.

Sich bei sinkender Gesamtnachfrage einen größeren Anteil vom Kuchen zu sichern verschaffe FTI eine gute Ausgangsposition, wenn sich die Nachfrage wieder erhole, so das Kalkül. Die Strategie funktionierte. Seit 2018 ging es mit beiden Ländern touristisch wieder bergauf und der Münchener Veranstalter wurde mit kräftigen Zuwächsen belohnt.

Zusätzliche Flugkapazität für die Kanaren

Nun also die Kanaren. Mit 1,5 Millionen kamen in den ersten sieben Monaten des Jahres knapp zwölf Prozent weniger Besucher auf die Inseln westlich von Afrika als im Vorjahreszeitraum. Ende August kündigte FTI Vollcharter vom 1. Oktober bis zum 24. November und dann wieder von Februar bis April von fünf deutschen Airports an. Nun kommen rund um die Herbstferien zusätzliche Flüge von Düsseldorf und München nach Fuerteventura und Gran Canaria hinzu.

Nach der Pleite von Thomas Cook hatte FTI angekündigt, man werde sich Kapazitäten in Hotels sichern, die der Konzern nun nicht mehr mit Gästen versorgen kann. Dazu gehört auch, die Häuser des Clubanbieters Aldiana  ins Programm zu nehmen, an dem Thomas Cook 42 Prozent hielt. Dasselbe hatte zuvor bereits Konkurrent DER Touristik angekündigt.

Laut dem spanischen Fachportal "Hosteltur" bringt FTI jedes Jahr rund 600.000 Gäste auf die Kanaren und betreibt dort mit 31 Häusern nahezu die Hälfte der Anlagen, die unter den eigenen Marken Labranda, Design plus, Kairaba, Lemon & Soul und Club Sei firmieren. Und wenn irgendwann einmal die Labranda World  im ehemaligen Ferienkomplex Stella Canarias auf Fuerteventura tatsächlich fertig wird – nach aktueller Planung ist dies für 2020 vorgesehen – dann dreht Dietmar Gunz auch dort endgültig das ganz große Rad.

Christian Schmicke