Lufthansa-Piloten streiken vorerst nicht
Im Tarifstreit um die Altersversorgung der Lufthansa-Piloten wird es vorerst nicht zu einem Streik kommen. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit will der Airline mehr Zeit für ein verbessertes Angebot geben.
Lufthansa
Die Lufthansa-Piloten, hier eine Co-Pilotin, geben ihrem Arbeitgeber im Streit und die Altersversorgung mehr Zeit
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Passagiere der Lufthansa müssen in den kommenden Tagen nicht mit Flugausfällen durch einen Pilotenstreik rechnen. Die Gewerkschaft hat entschieden, der Airline mehr Zeit für ein neues Angebot im Tarifkonflikt über die Altersversorgung einzuräumen. Das geht aus einem Rundschreiben an die Mitglieder hervor, über das die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.
"Wir werden dem Management hierfür ausreichend Zeit einräumen, sodass vorläufig auch nicht mit Arbeitskampfmaßnahmen zu rechnen ist", heißt es demnach in dem Schreiben. Eine konkrete Frist nannte die Gewerkschaft nicht.
Gewerkschaft schimpft über Management
Zugleich erhöhte die Interessenvertretung der Piloten den öffentlichen Druck. Man reagiere "mit Verwunderung auf jüngste Äußerungen von Lufthansa-Chef Carsten Spohr zu den Interessen der Pilotinnen und Piloten im Konzern", heißt es in einer Pressemitteilung. Spohr hatte erklärt, im Cockpit herrsche "wenig Sorge über die Betriebsrenten", aber "große Sorge über Zukunfts- und Wachstumsperspektiven".
"Herr Spohr scheint sehr genau zu wissen, was unsere Mitglieder bewegt – erstaunlich, wenn man bedenkt, dass er sich in den vergangenen Jahren kaum die Mühe gemacht hat, mit uns überhaupt zu reden", kommentiert VC-Präsident Andreas Pinheiro. Dabei machten sich die mitglieder "nicht nur Sorgen um ihre betriebliche Altersversorgung und um Zukunfts- und Wachstumsperspektiven, sondern betrachten mit ebenso großer Sorge die Managementfehler der vergangenen Jahre".
Es bedürfe "belastbarer Angebote", nicht nur bei der Alteresversorgung, sondern auch im Vergütungstarifvertrag von Lufthansa Cityline und bei der Tarifierung der Lufthansa City Airlines. Das Klima bleibt also angespannt
Festgefahrene Verhandlungen
Die seit Mai laufenden Verhandlungen zwischen Lufthansa und VC sind festgefahren. Dabei geht es um höhere Beiträge zur betrieblichen Altersversorgung für die rund 4.800 Cockpit-Beschäftigten der Kernmarke Lufthansa und der Frachttochter Lufthansa Cargo. Die Gewerkschaft argumentiert, dass die bestehenden Regelungen angesichts gestiegener Lebenshaltungskosten und Inflation nicht mehr zeitgemäß seien.
Trotz intensiver Gespräche habe es bisher keine Annäherung gegeben, heißt es aus Verhandlungskreisen. Die Altersversorgung der Lufthansa-Piloten liegt derzeit bei durchschnittlich rund 8.500 Euro im Monat. Die Gewerkschaft fordert, dass die Lufthansa höhere Beiträge zur Betriebsrente leistet, um künftige Einbußen auszugleichen. Lufthansa lehnt die Forderungen ab. Das Management verweist auf die hohen Kosten und die derzeit geringe Profitabilität der Premiumfluglinie. Man sei jedoch sei jederzeit bereit, gemeinsam "konstruktive Lösungen" zu finden, wird eine Unternehmenssprecherin zitiert.
Die Pilotinnen und Piloten hatten bereits Ende September in einer Urabstimmung für Streikmaßnahmen gestimmt. Durch den jüngsten Schritt der VC bleibt der Konflikt zwar ungelöst, eine Eskalation wird jedoch vorerst vermieden.
Christian Schmicke