Rabatte kurbeln das Last-Minute-Geschäft im Mai an
Der Buchungsmonat Mai endet mit acht Prozent Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahr, wie die Zahlen von Travel Data + Analytics (TDA) belegen. Zudem sei ein starker Anstieg von Buchungen für Juli und August zu sehen. "Veranstalter sind mit hohen Rabatten in die Last-Minute-Saison gestartet, um die Nachfrage anzukurbeln", analysiert TDA.

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Die Veranstalter senken die Preise für den Sommerurlaub
Im Vorjahresvergleich endet der Mai 2025 mit einem achtprozentigen Plus bei den Buchungsumsätzen. Dadurch hat sich die kumulierte Sommerbilanz etwas verbessert, heißt es von Travel Data + Analytics (TDA). Zum Vormonat April wurde ein Umsatzplus von vier Prozent erzielt. Laut TDA ist damit – gemessen an den Gesamtumsätzen der letztjährigen Sommersaison 2024 – nun ein Füllstand von 77 Prozent zum aktuellen Buchungsstand erreicht. Auffällig ist, dass im Mai das kurzfristig gebuchte Urlaubsaufkommen an Schwung dazu gewinnt. Auf Pfingsturlaube ist fast ein Fünftel des gebuchten Monatsumsatzes entfallen.
Wachstum aufgrund gestiegener Preise
Die Kurzfrist- und Frühbucher halten sich im Buchungsmonat Mai fast die Waage: Auf den Umsatz bezogen buchten 25 Prozent kurzfristig Urlaubsreisen für Mai und mehr noch über die Pfingstferien im Juni, 24 Prozent sicherten sich bereits ihre Winter- oder Sommerurlaube im kommenden Jahr. Für die sommerliche Hauptreisezeit im Juli und August nehmen die Reisebuchungen jetzt sichtlich zu: auf 29 Prozent im Mai (Vormonat: 24 Prozent) und bis Mitte Juni (KW 24) bereits auf 37 Prozent. "Die Reiseveranstalter sind mit hohen Rabatten in die Last-Minute-Saison gestartet, um die Nachfrage anzukurbeln. Im Markt sind offenbar noch reichlich Sommerkapazitäten verfügbar, denn das bisherige Wachstum ist gestiegenen Preisen, nicht gewachsener Nachfrage geschuldet", erläutert Alexandra Weigand, Director Sales & Consulting bei Travel Data + Analytics.
USA-Delle macht sich bemerkbar
Fernreisen stehen im Sommerhalbjahr für aktuell knapp zehn Prozent des Umsatzes und wachsen, wie die Kreuzfahrten, mit 6 Prozent über dem Marktdurchschnitt, obwohl sich die Rückgänge für das starke Sommerreiseziel USA im organisierten Urlaubsreisemarkt zunehmend bemerkbar machen. Dank sehr guter Vorausbuchungen sind die USA unverändert in den Top 10 vertreten: Bis Ende Januar waren bis zu 73 Prozent der Umsätze für die Reisemonate im diesjährigen Sommer bereits gebucht. Der im Februar einsetzende Nachfragerückgang hat die Zahlen kumuliert mittlerweile ins Minus gedreht: In Umsatz liegen die USA für die aktuelle Sommersaison 2025 bereits 18 Prozent unter dem Vorjahr, in gebuchten Urlauberzahlen 24 Prozent. Die Verluste können mit wachstumsstarken Fernreisezielen wie den Malediven, Mauritius, Thailand oder der Dominikanischen Republik zwar wettgemacht werden, aber ohne die USA-Schwäche würde das Fernreisewachstum höher ausfallen.
Folgen der Nahost-Eskalation stehen aus
Ob und inwiefern sich der aktuelle Krieg zwischen Israel und Iran und die damit verbundenen Reisehinweise des Auswärtigen Amtes für den gesamten Nahen Osten auf das Urlaubsreisegeschäft auswirken, wird frühestens mit dem kommenden Buchungsmonat Juni abschätzbar. Dann laufen die Reisebuchungen zudem gegen die FTI-Insolvenz im vergangenen Jahr und TDA wird erste Buchungszahlen für die kommende Wintersaison 2025/26 veröffentlichen.