Reisebüros wollen Zentralen stärker auf die Finger schauen
Die Datenaffäre zwischen RTK und FTI führt dazu, dass Reisebüros den Zentralen ihrer Ketten und Kooperationen künftig stärker auf die Finger schauen, glaubt eine Mehrheit der Reisebüros, die an einer aktuellen Reise-vor9-Umfrage teilnahmen.

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Die Zentralen von Ketten und Kooperationen müssen sich auf größere Aufmerksamkeit ihrer Mitglieder gefasst machen
57 Prozent der mehr als 300 Reisebürobeschäftigten, die an der Umfrage teilnahmen, glauben, dass Ketten- und Kooperationszentralen im Hinblick auf den vertraulichen Umgang mit Buchungsdaten der Reisebüros künftig stärker beäugt werden. Ähnlich viele (55%) sind indes auch der Meinung, dass die Veranstalter die Halbierung des Kooperationsverbundes QTA nach den Abgängen von Schmetterling, TUI Travel Star, Alpha und Holidayland nutzen werden, um bei Super- und Staffelprovisionen zu sparen.
46 Prozent glauben, dass die Reiseveranstalter künftig stärker zwischen starken und schwachen Verbünden differenzieren werden. 47 Prozent der befragten Reisebüroprofis gehen davon aus, dass der Umbruch bei den Vertriebsorganisationen noch nicht abgeschlossen ist. "Da kommt noch was", glauben sie.
Mehr Verhandlungspartner
Unter den Teilnehmern aus dem Veranstalterbereich vermuten 60 Prozent, dass die Entwicklung vor allem dazu führe, dass sich die Veranstalter künftig mit einer größeren Zahl an Verhandlungspartnern auf der Vertriebsseite auseinandersetzen müssen als bisher. An eine Art QTA 2.0 glauben die meisten nicht.
Dass die Veranstalter künftig stärker zwischen starken und schwachen Verbünden differenzieren, erwartet die Hälfte der Befragten. 47 Prozent nehmen an, dass sich einige Kooperationen nun auf ihre wirklichen Stärken konzentrieren können. Dass die Veranstalter die Veränderungen im Gefüge zum Anlass nehmen, um Super- und Staffelprovisionen zu senken, glaubt indes nur eine Minderheit von 28 Prozent der Umfrageteilnehmer aus der Veranstaltersparte.
Christian Schmicke