2. Juli 2025 | 10:30 Uhr
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TUI senkt Umsatzhürde für die Zehn-Prozent-Marke deutlich

TUI hat das Provisionsmodell für das Geschäftsjahr 2025/26 überarbeitet. Bereits ab einem Jahresumsatz von 80.000 Euro erhalten Reisebüros nun zehn Prozent Provision. Die Zahl der Umsatzklassen für die Leistungsprovision wird von bisher 21 auf zwölf reduziert. Zudem wird das System für Zusatzvergütungen modifiziert.

Provision Prozent

TUI will neue Reisebüros gewinnen, für die der bisherige Mindestumsatz nicht erreichbar war

Mit dem neuen Provisionsmodell für 2025/26 erleichtere TUI den Zugang zu höheren Provisionsstufen, versichert Ilka Lauenroth, Direktorin für TUI Franchise und den Partnervertrieb. Ihre wichtigste Botschaft: Reisebüros erhalten künftig bereits ab einem Gesamtumsatz von 80.000 Euro zehn Prozent Provision – bisher lag die Grenze bei 150.000 Euro. "Als Zeichen unserer Partnerschaft haben wir das neue Provisionsmodell einfach verbessert", so Lauenroth. Ziel sei es, den stationären Vertrieb durch bessere Verdienstmöglichkeiten gezielt zu stärken.

Als Zielgruppe für die neue Regelung bezeichnet Lauenroth Reisebüros, die bisher unter der 150.000-Euro-Marke lagen und TUI daher wegen der mageren Vergütung von 7,5 Prozent eher aussortiert hätten. Dies betreffe eine mittlere dreistellige Zahl von Agenturen, schätzt sie – mithin rund 500.

Weniger Umsatzklassen und neue Sondervergütung

Außerdem reduziert TUI die Zahl der Umsatzklassen, mit denen Reisebüros in höhere Vergütungsstufen rutschen, von bisher 21 auf nun 12. Man wolle so für mehr Übersichtlichkeit sorgen, erklärt Lauenroth. Sie versichert zudem, dass 98 Prozent der TUI-Reisebüros auf der Basis ihrer aktuellen Umsätze mit den neuen Umsatzklassen bessere oder identische Provisionssätze einstreichen könnten wie bisher. Mit den übrigen zwei Prozent habe man bereits gesprochen, so die TUI-Vertriebschefin.

Eine zentrale weitere Änderung betrifft die Sondervergütung: Das neue "TUI Extra Stars"-Programm ersetzt die bisherigen "TUI Stars" und soll die Zusatzprovisionen leichter erreichbar machen. Reisebüros können mit den neuen "Extra Stars" wie beim bisherigen System bis zu zwei Prozent zusätzliche Provision erzielen. Künftig zählt aber eine größere Bandbreite von Buchungen dazu – unabhängig von Fluggesellschaft, Aufenthaltsdauer oder Zimmerkategorie. Bisher war die Zusatzvergütung in der Regel an bestimmte Flugzeiten oder Zimmerkategorien gebunden. Das machte den Verkauf für Reisebüros kompliziert. Die neue Regelung ermögliche eine breitere Einsetzbarkeit im Verkaufsalltag, so Lauenroth.

TUI Tours zählt nun vollständig zum Umsatz

Zudem sollen alle Umsätze mit dem neuen Rundreiseprodukt TUI Tours künftig vollständig in den Gesamtumsatz einfließen – inklusive Flügen, Mietwagen, Ausflügen und Angeboten von TUI Musement. Auch Stornogebühren aus Buchungen von TUI, X-TUI, L'tur, Airtours und TUI Select werden jetzt auf den Gesamtumsatz angerechnet. Die Stornoprovision selbst bleibt indes wie bisher bei fünf Prozent.

Anders als in den Vorjahren bietet TUI zum kommenden Geschäftsjahr keine klassischen Wachstumsincentives mehr an. In einem stagnierenden Markt sei ein reines Wachstumsmodell nicht mehr zielführend, sagt Lauenroth. Zugleich verspricht sie, dass die Wachstumsincentives, die im vergangenen Jahr ausgezahlt wurden, komplett in das neuen Modell fließen.

Christian Schmicke

Im aktuellen Reise-vor9-Podcast, der ab Mittwochnachmittag verfügbar ist, sprechen wir mit Ilka Lauenroth über die Hintergründe der neuen Vergütungsregeln für den stationären Vertrieb.

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