ANA stampft jüngste Marke Air Japan wieder ein
Die japanische ANA Group richtet ihre Markenstrategie neu aus. Künftig will sich der Konzern auf die beiden Marken ANA und Peach konzentrieren. Die jüngste Marke, Air Japan, wird eingestellt. Ihre Flotte und ihre Mitarbeiter sollen in den internationalen Betrieb von ANA übergehen.
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ANA fliegt künftig mit einer Zwei-Marken-Strategie
Die japanische ANA Group verändert ihre Markenstruktur damit grundlegend. Ab dem Geschäftsjahr 2026 will der Konzern mit einer Doppelmarkenstrategie aus ANA und Peach agieren. Die erst 2024 gegründete Marke Air Japan wird eingestellt; ihre Kapazitäten sollen künftig das internationale Geschäft der Kernmarke ANA stärken.
Air Japan hatte seit 2024 internationale Verbindungen zwischen Tokio/Narita und Städten wie Bangkok, Seoul und Singapur aufgebaut und dabei vor allem auf die wachsende Inbound-Nachfrage gesetzt. Diese Routen sollen künftig unter der Marke ANA weitergeführt werden.
Vollständige Integration geplant
Die Mitarbeiter und Flugzeuge von Air Japan werden laut Unternehmen vollständig in den ANA-Betrieb integriert. "Air Japan wird mit ihrer hohen Betriebsqualität weiterhin zum internationalen Geschäft der ANA Group beitragen", heißt es aus Tokio. Die Airline fliegt künftig ausschließlich im Auftrag der Kernmarke ANA.
Mit der neuen Doppelmarkenstrategie will die ANA Group ihre Kräfte bündeln. ANA bleibt die Premiummarke und konzentriert sich auf profitables internationales Wachstum. Seit Ende 2024 hat die Fluggesellschaft neue Langstreckenverbindungen ab Tokio/Haneda nach Stockholm, Mailand und Istanbul aufgenommen.
Die Low-Cost-Tochter Peach bleibt für den innerasiatischen Freizeitverkehr zuständig und bedient insbesondere Strecken zwischen Kansai und Zielen in Asien mit hoher Inbound-Nachfrage. Sie gilt als wichtigste Triebkraft für das wachsende touristische Geschäft der Gruppe.
Reaktion auf veränderte Marktbedingungen
Hintergrund der Neuausrichtung sind die veränderten Rahmenbedingungen im internationalen Luftverkehr. Der anhaltende Krieg in der Ukraine, Lieferprobleme bei Flugzeugherstellern und technische Schwierigkeiten mit der Boeing-787-Flotte belasten den operativen Betrieb. Durch die Zusammenführung der Kapazitäten unter dem ANA-Dach will die Gruppe effizienter planen und flexibler auf Marktveränderungen reagieren.
Christian Schmicke