Sparneigung der Verbraucher bremst Konsumklima
Die Verbraucherstimmung in Deutschland präsentiert sich im Juni ohne klaren Trend. Die Konjunktur- und Einkommenserwartungen verbessern sich. Im Gegensatz dazu bleibt die Anschaffungsneigung nahezu unverändert und die Sparneigung nimmt zu, so die Ergebnisse des GfK-Konsumklimas.

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Weder Fisch noch Fleisch - so präsentiert sich das Konsumklima im Juni
Vor allem eine steigende Sparneigung verhindert, dass das Konsumklima seine Erholung fortsetzen kann. Der Sparindikator steigt im Juni auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr.
"Nach zuvor drei Anstiegen in Folge muss das Konsumklima damit wieder einen kleinen Dämpfer hinnehmen," erklärt Konsumexperte Rolf Bürkl. Eine hohe Sparneigung der Konsumenten sei auch Ausdruck der anhaltenden Verunsicherung und fehlender Planungssicherheit. Letztere sei für die Verbraucher vor allem für größere Anschaffungen beziehungsweise Ausgaben entscheidend, so Bürkl.
Die Konjunkturerwartungen klettern auf den höchsten Wert seit Februar 2022
Aus Sicht der Verbraucher verstärken sich die Signale für eine Erholung der deutschen Wirtschaft in den kommenden Monaten. Der Konjunkturindikator klettert auf den höchsten Wert seit Ausbruch des Ukraine-Krieges. Viele Konsumenten gehen offenbar davon aus, dass sich die Konjunktur im weiteren Verlauf des Jahres erholen wird.
Dieser Optimismus wird durch die kürzlich veröffentlichten Konjunkturprognosen der wichtigsten deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute gestützt. Demnach gehen diese davon aus, dass in diesem Jahr ein kleiner Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von etwa 0,3 Prozent möglich ist. Der wachsende Optimismus gründet sich in erster Linie in den verabschiedeten Konjunkturpaketen für Verteidigung und Infrastruktur, die bereits in der zweiten Jahreshälfte ihre Wirkung entfalten sollen.