Einsatz von Drohnen in Thailand ab sofort verboten
Thailand hat mit sofortiger Wirkung ein landesweites Drohnenverbot verhängt. Die Regelung gilt unabhängig vom Modell und betrifft auch private Kameradrohnen. Wer dagegen verstößt, muss laut Tourismusbehörde mit hohen Geld- oder sogar Haftstrafen rechnen. Das Verbot werde zunächst bis 15. August befristet.

iStock fokkebok
Ein Strandspaziergnag auf Thailands Urlaubsinsel Koh Kradan von der Drohne gefilmt
Das Drohnenverbot ist seit 30. Juli in Kraft und betrifft alle Modelle – unabhängig davon, ob sie mit Kamera ausgestattet sind oder nicht und gilt vorerst bis zum 15. August. Eine Verlängerung ist nicht ausgeschlossen, heißt es von Thailands Tourismusbehörde TAT. Verantwortlich für den Erlass ist die thailändische Luftfahrtbehörde CAAT.
Hintergrund des Verbots ist laut Mitteilung der bewaffnete Grenzkonflikt mit dem Nachbarland Kambodscha. Aus Sicherheitsgründen sei der Luftraum für zivile Drohnen nun vollständig gesperrt worden. Besonders wichtig für Urlauber ist laut Fachportal Drohnencamp, dass auch registrierte Drohnen aktuell nicht genutzt werden dürfen. Selbst dann nicht, wenn zuvor eine Anmeldung bei der thailändischen Luftfahrtbehörde CAAT sowie eine Meldung bei der Telekommunikationsbehörde NBTC erfolgt sei. Demnach sind selbst legal zugelassene Geräte von dem Verbot betroffen.
Strenge Konsequenzen bei Verstößen
Wer dennoch eine Drohne starte, riskiere hohe Strafen. Die Behörden könnten die Geräte nicht nur beschlagnahmen, sondern unter Umständen auch zerstören. Bei Verstößen drohen Geldstrafen von bis zu 40.000 Baht – umgerechnet rund 1.070 Euro. In schweren Fällen könnten zudem Haftstrafen verhängt werden, heißt es von der Tourismusbehörde.
Touristen und Einheimischen wird daher geraten, Drohnen aktuell nicht zu nutzen und möglichst gar nicht mitzuführen. Besonders Reisende, die Luftaufnahmen für private Zwecke planen, sollten auf den Einsatz verzichten.
Neue Restriktionen gelten auch für Urlauber
In den vergangenen Jahren erfreuten sich Drohnen bei Thailand-Besuchern großer Beliebtheit. Die Geräte sind kompakt, leicht und liefern hochauflösende Luftbilder – ideale Voraussetzungen für den Urlaubseinsatz. Bislang war der Betrieb unter bestimmten Auflagen erlaubt, etwa nach Registrierung und Einholung einer Betriebserlaubnis.
Im Gegensatz zu Ländern wie Marokko oder Nicaragua, wo Drohnen schon länger komplett verboten sind, galt Thailand bisher als verhältnismäßig drohnenfreundlich, heißt es vom Fachportal Drohnencamp. Das aktuelle Verbot bedeute daher einen klaren Kurswechsel.
Unklare Perspektiven für Drohnennutzer
Ob die Maßnahme nach dem 15. August wieder aufgehoben wird, ist unklar. Die Regierung hat sich eine Verlängerung ausdrücklich vorbehalten. Die Tourismusbehörde hat in einer aktuellen Mitteilung darauf hingewiesen, dass das Verbot konsequent durchgesetzt werde. Angesichts der harten Strafen und der ungewissen Rechtslage bleibt Reisenden derzeit nur, ihre Drohne im Gepäck zu lassen – oder am besten gar nicht erst mitzuführen.
Sabine Schreiber-Berger