Nachfrage nach USA-Reisen geht laut QTA-Umfrage zurück
Die Buchungszahlen für Reisen in die USA sind laut einer Umfrage unter rund 450 QTA-Reisebüros rückläufig. Laut Reisebüroallianz berichten 85 Prozent der Befragten von sinkender Nachfrage. Als Hauptgründe nennen Expis politische Unsicherheiten, restriktive Einreisepraxis und eine verunsichernde Stimmungslage. Alternative Reiseziele profitierten bisher nur vereinzelt, so die QTA.

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Berichte über Willkür der US-Behörden bei Einreisekontrollen verunsichern Reisebürokunden
Die USA zählen seit jeher zu den beliebtesten Fernreisezielen deutscher Urlauber. Doch das Vertrauen schwindet, wie eine aktuelle Umfrage der Quality Travel Alliance (QTA) unter 456 Reisebüros zeigt. Die Nachfrage nach USA-Reisen sei spürbar eingebrochen, 85 Prozent der befragten Büros meldeten einen Rückgang, teilt der Kooperationsverbund mit.
Die Gründe reichen von politischer Unsicherheit bis zu konkreten Sorgen bei der Einreise, werden Mitglieder des Kooperationsverbundes zitiert. Besonders Aussagen aus dem Umfeld des Präsidenten Donald Trump und Berichte über restriktive oder unangenehme Einreiseerfahrungen verunsicherten Reisewillige, heißt es.
Jeder zweite Expi verzichtet aktuell auf US-Reise
Die Mehrheit der Reisebüros berichtet von Kunden, die sich Sorgen um die eigene Sicherheit oder problematische Situationen bei der Einreise machen. Genannt werden etwa Angst vor Festnahmen, unklare Regelungen und eine wahrgenommene "aufgeheizte Stimmung" in der US-Gesellschaft.
Besondere Zurückhaltung beobachtet die Branche auch bei LGBTQI-Reisenden, die sich aufgrund politischer Entwicklungen nicht willkommen fühlen. Diese Einschätzung teilen viele der Reiseverkäufer auch persönlich – denn 59 Prozent der Befragten geben an, dass sie derzeit selbst keine Reise in die USA planen würden.
Alternativen bleiben hinter Erwartungen zurück
Kanada und Mexiko könnten theoretisch von der Entwicklung profitieren. Doch auch hier zeigt sich bei den befragten QTA-Büros kein klares Bild. Denn 47 Prozent sehen eine gestiegene Nachfrage, 53 Prozent berichten hingegen von keiner Veränderung. Ein klarer Ausweichtrend sei somit bislang nicht erkennbar, resümiert die Reisebüroallianz. Die Entscheidung, ob und wohin Fernreisen gebucht würden, falle in der Beratung am Counter – und hier spielten neben Preisen und Leistungen zunehmend auch politische Rahmenbedingungen eine Rolle.
Signal aus dem Vertrieb
Die QTA, mit rund 3.900 angeschlossenen Reisebüros eine der größten Kooperationsallianzen Europas, will mit der Umfrage ein aktuelles Stimmungsbild aus dem Vertrieb liefern. Dabei werde deutlich, dass politische Großwetterlagen sich auf das Buchungsverhalten auswirkten und sich am Counter bemerkbar machten.