DRV-Tarifgemeinschaft bietet fast zehn Prozent mehr Geld
Auch die zweite Runde der Tarifverhandlungen zwischen der DRV-Tarifgemeinschaft und der Gewerkschaft Verdi ist ohne Ergebnis geblieben. Die Arbeitgeber legten ein Angebot von insgesamt rund 9,8 Prozent mehr Geld vor, die Gewerkschaft hatte zuvor 19,5 Prozent gefordert.

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Das Angebot der Arbeitgeber für die Beschäftigten der Touristikbranche hat Verdi nicht überzeugt
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Trotz konstruktiver Gespräche konnten sich beide Seiten nicht auf einen neuen Tarifvertrag für die Beschäftigten in der Touristikbranche einigen. Die Arbeitgeberseite legte jedoch ein umfassendes Angebot vor, das unter anderem eine tarifliche Entgelterhöhung und neue Incentives für die Reisebüromitarbeiter vorsieht.
Früheres Angebot in DRV-Vorschlag eingepreist
Das Angebot sieht eine Erhöhung der Tarifentgelte um insgesamt rund 9,8 Prozent vor. Darin enthalten ist zum einen eine Tariferhöhung von 7,12 Prozent, die die DRV-Tarifgemeinschaft ihren Mitgliedern bereits in der Vergangenheit empfohlen hatte. Diese Erhöhung sei von vielen Unternehmen bereits umgesetzt worden.
Darüber hinaus enthält das aktuelle Angebot eine weitere Erhöhung um 2,5 Prozent mit Wirkung zum 1. August 2025. Die Laufzeit des vorgeschlagenen Tarifvertrages soll bis zum 30. Juni 2026 gelten. Insgesamt ergibt sich damit eine Erhöhung der Tarifentgelte gegenüber den derzeit gültigen Tabellen um knapp zehn Prozent.
Neue leistungsorientierte Komponente im Vertrieb
Neben der linearen Entgelterhöhung schlägt die DRV-Tarifgemeinschaft eine Neuausrichtung der leistungsbezogenen Vergütung im stationären Vertrieb vor. Die bisherige tarifliche Leistungszulage soll in die Entgelttabelle integriert werden. Zusätzlich soll ein variables, umsatzabhängiges Vergütungselement eingeführt werden.
Dieses zusätzliche Volumen von einem Prozent soll sich am individuell erzielten Umsatz orientieren und perspektivisch weiter ausgebaut werden. Ziel ist es, die Leistung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärker zu honorieren und gleichzeitig Anreize für Vertriebserfolge zu schaffen.
Höhere Ausbildungsvergütungen und Einstiegsgehälter
Auch im Bereich der Ausbildungsvergütungen sieht das Angebot Verbesserungen vor. Vorgeschlagen wird eine Erhöhung um 30 Euro pro Monat. Außerdem sollen die vermögenswirksamen Leistungen in den neuen Bundesländern an das Westniveau angeglichen werden. Für neu eingestellte Reisebüromitarbeiter plant die Arbeitgeberseite eine höhere tarifliche Eingruppierung. Damit soll der Einstieg in die Branche attraktiver werden.
Am 26. Mai gehen die Tarifverhandlungen in die nächste Runde. In der ersten Verhandlungsrunde Ende März hatte die Gewerkschaft Verdi 19,5 Prozent mehr Geld gefordert. Die DRV-Tarifgemeinschaft hatte diese Forderung angesichts der wirtschaftlichen Lage als nicht realisierbar bezeichnet. Mit dem jetzt vorgelegten Angebot wolle man einen "tragfähigen Kompromiss" erreichen. Eine Einigung steht aber noch aus.