Flix-Zugoffensive als "riskante Wette"
Das Handelsblatt äußert auf Basis des aktuellen Geschäftsberichts Zweifel an der geplanten Milliardeninvestition von Flix in neue Züge. Die eigenen Busse des Unternehmens würden bereits enorm auf die Profitabilität drücken. Der Deal sei "eine riskante Wette".

Flixtrain
So sehen die ersten Entwürfe der neuen Flix-Züge aus, die bei Talgo und Siemens bestellt werden sollen
Flix will mit dem Kauf von 65 Hochgeschwindigkeitszügen massiv in den europäischen Fernverkehr investieren. Der Auftrag im Gesamtwert von bis zu 2,4 Milliarden Euro umfasst Züge des spanischen Herstellers Talgo sowie Lokomotiven von Siemens. Die neuen Züge sollen bis zu 230 km/h schnell sein und in mehreren europäischen Ländern fahren. Bisher setzt Flixtrain in Deutschland 13 Züge ein, die aber Partnerunternehmen betrieben werden.
Laut der Handelsblatt-Analyse, ist das Vorhaben riskant: Die Geschäftszahlen des Unternehmens zeigten trotz besserem Betriebsergebnis für 2023 einen Nettoverlust von 66 Millionen Euro, so die Wirtschaftszeitung. Besonders die Abkehr vom einst profitablen "Asset-light"-Modell – also der Vermittlung von Fahrten über selbstständige Buspartner – belaste die Bilanz. In Nordamerika (Greyhound) und der Türkei (Kamil Koc) häuften sich die Verluste.
Auch das im Jahr 2018 gestartete Zuggeschäft mit Flixtrain werfe bisher keine Gewinne ab. Wie das Handelsblatt weiter berichtet, stützt sich die Finanzierung des Milliardenprojekts auf relativ geringe Eigenmittel von nur 164 Millionen Euro bei gleichzeitig hohem Verlustvortrag.