3. November 2025 | 16:58 Uhr
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Mailen

Italienische Staatsbahn erwägt Expansion nach Deutschland

Die italienische Bahngesellschaft Ferrovie dello Stato (FS) prüft den Einstieg in den deutschen Hochgeschwindigkeitsverkehr mit 50 Zügen. FS plant, bis 2026 grenzüberschreitende Verbindungen von Mailand nach München und später nach Berlin anzubieten.

Frecciarossa

Der Hochgeschwindigkeits zu Frecciarossa, hier im zentralen Bahnhof von Mailand, könnte bald auch in Deutschland unterwegs sein

Ferrovie dello Stato (FS), die italienische Staatsbahn, erwägt den Einstieg in den deutschen Hochgeschwindigkeitsmarkt und plant, mit 50 Zügen in das Fernverkehrsnetz einzutreten. "Wir überlegen, unser Geschäft in Deutschland um den renditenträchtigen Bereich der Schnellzüge zu erweitern", erklärte FS-Vorstandschef Stefano Donnarumma in einem Interview mit dem Handelsblatt.

Der Staatskonzern ist in Deutschland bereits durch seine Tochtergesellschaften Netinera und TX Logistik aktiv. Sie operieren im Regional- und Güterverkehr in 14 Bundesländern. Doch nun richtet sich der Fokus auf den Hochgeschwindigkeitsverkehr. Donnarumma bestätigte, dass FS Kontakte zu Infrastrukturbetreibern und Behörden aufgenommen habe. Das Projekt befinde sich derzeit in der "explorativen Phase", eine endgültige Entscheidung sei noch nicht gefallen.

DB-Konkurrenz dürfte wachsen

In Frankreich macht FS als Trenitalia France dem staatlichen Bahnbetreiber SNCF bereits seit Dezember 2021 mit einer eineinhalbjährigen Unterbrechung auf der Strecke Mailand – Paris und neuerdings auch Paris – Marseille Konkurrenz. Das könnte künftig auch hierzulande der Fall sein. Auch bei Flixtrain wird sich etwas tun. Wie Ende August berichtet, will der Anbieter mit 65 neuen Hochgeschwindigkeitszügen stärker in den Wettbewerb mit der Deutschen Bahn einsteigen. Die Züge basieren auf der Plattform "Talgo 230", die auch die Grundlage für den neuen ICE L ist. Die aktuellen Züge von Flixtrain basieren hingegen auf alten Interregio- und Intercity-Wagen.

Für die Kunden in Deutschland könnte mehr Konkurrenz auf der Schiene eine gute Botschaft sein. Allerdings gibt es limitierende Faktoren, vor allem beim Schienennetz. Denn wichtige Strecken sind heute schon überlastet. Ohne eine grundlegende Sanierung wird auch keine höhere Verbindungsdichte möglich sein.

Christian Schmicke

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