16. Oktober 2025 | 19:49 Uhr
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Reisebüro stellt digitalen Adventskalender für Kunden vor

Mit einer ungewöhnlichen Idee sorgt Reisebüroinhaberin Julia Nickel (Foto mit Ehemann Stefan) für Aufmerksamkeit: Sie hat einen digitalen Adventskalender zusammengestellt, der Gutscheine und Reisegewinne enthält. Ihre Aktion habe schnell Zuspruch gefunden, sagt sie im Gespräch mit Counter vor9.

Nickel Julia und Mann Stefan Mallorca Foto JNB Travel

JNB-Travel-Chefin Julia Nickel und ihr Mann Stefan auf Mallorca

Julia Nickel wollte zum 20-jährigen Jubiläum ihres Reisebüros JNB Travel im rheinland-pfälzischen Bad Breisig etwas schaffen, das über klassische Kundenaktionen hinausgeht. Dabei kam sie auf die Idee eines digitalen Adventskalenders. "Ich wollte etwas Besonderes machen, um Stammkunden zu binden und neue Kunden zu gewinnen", erklärt die Reisebüroinhaberin. Mit der Business-Version der App My Adventskalender hat sie eine digitale Variante erstellt, in der sich hinter jedem Türchen Gutscheine und Reisegewinne verbergen. Erfahrungswerte mit der Nutzung der Anwendung hatte sie zuvor keine; sie habe einfach im Internet nach einer technischen Lösung für Ihre Idee gesucht, erzählt sie.

Von der Idee zur Umsetzung waren es dann etwa sechs Wochen, das sei alles ganz fix gegangen. Die Gewinne sind laut Nickel ein Mix aus eigenem Einkauf und Partnern, die die Marketing-Aktion unterstützen. Nun ist der Kalender im Verkauf, mit einer Auflage von 250 Exemplaren. Jeder koste 99 Euro und enthalte automatisch einen Reisegutschein im Wert von mindestens 100 Euro. Darüber hinaus könnten die Teilnehmer weitere Preise gewinnen – von Hotelübernachtungen über Musicaltickets bis hin zu Kreuzfahrten.

Große Resonanz in kurzer Zeit

Die Idee kam an, innerhalb der ersten 45 Minuten waren laut Reisebürochefin bereits mehr als 60 Kalender verkauft. "Ich war überrascht, wie schnell das ging", sagt Nickel. Bemerkenswert sei für sie, dass viele Käufer nicht zu den Stammkunden gehörten. Rund 50 neue Kunden seien allein durch die Aktion hinzugekommen.

Nickel hat den Kalender über Whatsapp und die eigenen Kanäle auf Instagram, Facebook und Tik Tok beworben – mit einer Countdown-Kampagne, die wohl Neugier erzeugt hat. Viele Kunden teilten die Aktion in ihren eigenen Statusmeldungen, sagt sie, wodurch sich die Reichweite weiter erhöht habe.

Strukturierte Umsetzung und rechtliche Absicherung

Technisch und organisatorisch war die Aktion sorgfältig vorbereitet. Hinter jedem der 24 Türchen verbirgt sich ein digital hinterlegter Inhalt, der erst am jeweiligen Tag sichtbar wird, erklärt Nickel das Prozedere. Die Auslosung der Gewinne erfolge automatisch über die App – so sei Transparenz gewährleistet.

Auch Datenschutz spiele eine zentrale Rolle bei der Planung der Aktion. Wer einen Kalender kaufe, erhalte vorab eine Datenschutzvereinbarung und müsse die Einwilligung zur täglichen Zusendung bestätigen. Alle Daten werden nach dem 25. Dezember automatisch gelöscht, erklärt sie.

Reichweite durch Whatsapp und Social Media

Ein Erfolgsfaktor ist für die Counter-Fachfrau die enge Kundenkommunikation über Whatsapp. Nickel nutzt den Messenger schon lange für Buchungen, Reisedokumente und Serviceinformationen. Über ihren Business-Account mit mehr als 1.100 gespeicherten Kundenkontakten verschickt sie Updates und Hinweise. Werbung wiederum teile sie ausschließlich über den Status – wer sich informieren möchte, könne das freiwillig tun.

"Viele Kunden schätzen den direkten Kontakt und die schnellen Infos per Whatsapp", sagt sie. Diese Nähe habe entscheidend dazu beigetragen, dass die Aktion sich so schnell verbreitet habe.

Wirtschaftlicher Nutzen und neue Reichweite

Finanziell war die Aktion klar kalkuliert, so Nickel. Die Einnahmen aus dem Verkauf der Kalender decken demnach die Kosten für Gutscheine und Gewinne. "Selbst im ungünstigsten Fall bleibt kein Minus", erklärt Nickel. Da die Gutscheine nur bei Buchungen eingelöst werden können, sorge die Aktion zudem für zusätzlichen Umsatz.

Wichtiger als der kurzfristige Gewinn ist für Nickel aber der langfristige Effekt. "Ich habe 50 neue Kunden gewonnen, die vorher noch nie bei mir gebucht hatten. Das ist für ein kleines Reisebüro ein großer Erfolg", so ihre Einschätzung. "Das Wichtigste ist, sichtbar zu bleiben und Emotionen zu wecken", sagt sie. Und das ist ihr scheinbar gelungen – lange bevor das erste Türchen geöffnet wurde.

Sabine Schreiber-Berger

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