TUI muss TUI Blue Hotel Kambodscha aus Portfolio nehmen
Laut Handelsblatt hat die TUI ihre Zusammenarbeit mit einer Tochtergesellschaft der Prince Group beendet, die das erst im Mai eröffnete TUI Blue Hotel Sihanoukville in Kambodscha für den Reisekonzern betrieben hatte. Eigentümer Chen Zhi steht in den USA wegen Betrugs, Menschenhandels und Zwangsarbeit unter Anklage.
TUI
Ein kurzes Gastspiel für die TUI: das Blue Hotel Sihanoukville in Kambodscha ist nicht mehr bei TUI buchbar, der Vertrag wurde beendigt
Mit dem TUI Blue Sihanoukville hatte die Marke erstmals im Mai 2025 ein Haus in Kambodscha eröffnet. Es ist Teil der großen Asien-Expansion der TUI mit eigenen Hotels. An der Küste des Golfs von Thailand gelegen, sollte das Premiumhotel Urlauber einladen, das aufstrebende Reiseziel Kambodscha zu entdecken.
Eine Unternehmenssprecherin bestätigte dem Handelsblatt (Abo), man habe die Partnerschaft "bereits vor einigen Wochen" beendet, da der Betreiber "vertragliche Verpflichtungen im Hotelbetrieb nicht erfüllt" habe. Laut TUI sei der Ausstieg also unabhängig von den US-Vorwürfen erfolgt. Diese wiegen schwer. Die US-Behörden werfen dem Konzern vor, ein Netzwerk von Online-Betrugsfabriken zu betreiben, in denen Opfer von Menschenhandel zur Arbeit gezwungen würden. Die Prince-Gruppe und ihre Tochtergesellschaften stehen inzwischen auf der Sanktionsliste der USA.
Auf Nachfrage von Reise vor9 ergänzte eine TUI-Sprecherin: "Das betreffende Hotel wird für asiatische Gäste unter unserer Marke vertrieben - TUI ist nicht am Eigentum des Hotels beteiligt. Da die Eigentümergesellschaft die vertraglichen Verpflichtungen für den Hotelbetrieb nach unseren Markenstandards nicht erfüllt hat, wurde eine Beendigung der Zusammenarbeit für das Hotel in Sihanoukville bereits in den vergangenen Wochen eingeleitet. Unser Hotelportfolio wird hierzu regelmäßig überprüft und wir nehmen entsprechende Anpassungen vor." Das TUI Blue Sihanoukville ist ab sofort nicht mehr buchbar.
Pascal Brückmann