29. Juli 2025 | 14:24 Uhr
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Neue A3M Risk Map bewertet LGBTQ+-Reisesicherheit weltweit

Erstmals hat die ITB Berlin mit Partnern eine weltweite Umfrage unter queeren Reisenden durchgeführt, die trotz kleiner Stichprobe die gesellschaftliche Stimmung berücksichtigen soll. Die Ergebnisse fließen in die aktualisierte LGBTQ+ Risk Map von A3M ein. Zu den Absteigern des Jahres gehören etwa Georgien, Ungarn und die USA.

A3M LGBTQ 2025 Foto A3M

Die LGBTQ+ Risk Map 2025 zeigt die Sicherheitslage weltweit

Wie sicher sich LGBTQ+-Personen auf Reisen fühlen, hängt nicht allein von Gesetzen ab – sondern auch vom gesellschaftlichen Klima. Das zeigt eine aktuelle Erhebung, die die ITB Berlin gemeinsam mit Diversity Tourism und A3M Global Monitoring durchgeführt hat. Die Umfrage wurde zwischen Dezember 2024 und April 2025 online verbreitet, unter anderem über das Portal Tomontour.de.

A3M veröffentlicht aktualisierte LGBTQ+ Risk Map

Begleitend zur Umfrage hat A3M die neue LGBTQ+ Risk Map 2025 veröffentlicht. Die Karte stuft Länder anhand rechtlicher Rahmenbedingungen, gesellschaftlicher Entwicklungen und Sicherheitslage ein – von "niedriges Risiko" (dunkelgrün) bis "sehr hohes Risiko" (dunkelrot). Als besonders sicher gelten derzeit unter anderem Malta, Island, die Niederlande, Norwegen, Uruguay und Deutschland.

Top 10 der sichersten Reiseländer für LGBTQ+ Reisende

  1. Malta
  2. Island
  3. Niederlande
  4. Kanada
  5. Spanien
  6. Norwegen
  7. Dänemark
  8. Uruguay
  9. Deutschland
  10. Andorra

Top 10 der unsichersten Reiseländer für LGBTQ+ Reisende

  1. Iran
  2. Saudi-Arabien
  3. Somalia
  4. Jemen
  5. Uganda
  6. Afghanistan
  7. Vereinigte Arabische Emirate
  8. Tansania
  9. Malaysia
  10. Pakistan

Trend bei der Gesetzgebung seit April 2024

Positive Entwicklungen verzeichnete A3M in Namibia und Dominica, wo Gerichte homosexuelle Handlungen entkriminalisiert haben. Auch Thailands Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe wird hervorgehoben. Auf der Negativseite stehen Mali, der Irak sowie die USA, wo A3M auf die Anti-Trans-Politik unter Donald Trump verweist.

Top 10 Länder mit positiver Entwicklung bei LBGTQ+ Gesetzgebung

  1. Dominica
  2. Namibia
  3. Thailand
  4. Liechtenstein
  5. Tschechische Republik
  6. Deutschland
  7. Belgien
  8. Portugal
  9. Brasilien
  10. Italien

Top 10 Länder mit negativer Entwicklung bei LGBTQ+ Gesetzgebung

  1. Mali
  2. Trinidad und Tobago
  3. Irak
  4. Vanuatu
  5. Ghana
  6. USA
  7. Ungarn
  8. Georgien
  9. Republik Moldau
  10. Bulgarien

Gesetzeslage nicht allein ausschlaggebend
In vertiefenden Interviews wiesen LGBTQ+-Tourismusexperten auf die oft widersprüchliche Lage hin. Mancherorts herrsche gesellschaftliche Toleranz trotz restriktiver Gesetze – oder umgekehrt. Behörden agierten teils pragmatisch, solange sich Reisende diskret verhielten. Unterschiede gebe es auch bei den Erwartungen: Jüngere Reisende aus westlichen Ländern reagierten empfindlicher auf Einschränkungen, während ältere eher bereit seien, sich anzupassen.

Thomas Bömkes, Geschäftsführer von Diversity Tourism und LGBTQ+-Berater der ITB, betont: "Rechtliche Rahmenbedingungen allein reichen nicht aus – entscheidend ist, wie sicher sich Menschen vor Ort tatsächlich fühlen." Die ITB will die Umfrage künftig jährlich wiederholen und Ergebnisse stärker in die Messegestaltung einfließen lassen.

Orientierung für Reiseplanung
Die Risk Map soll Reiseveranstaltern, Behörden und Reisenden als Orientierung dienen. Vor allem für queere Urlauberinnen und Urlauber wächst das Bedürfnis nach verlässlichen Informationen zur Sicherheitslage im Ausland. Die vollständige Karte ist als PDF abrufbar, weitere Details finden sich auf der A3M-Webseite.

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