29. September 2025 | 15:00 Uhr
Teilen
Mailen

Deutsche Reiseprofis sehen KI kaum als Bedrohung

Gemischte Gefühle, wenn es um künstliche Intelligenz geht: Eine Umfrage des B2B-Buchungsportals Ratehawk zeigt, dass 44 Prozent der Reisevermittler weltweit es für möglich halten, dass KI ihre Arbeit ersetzen könnte. In Europa überwiege hingegen die Zuversicht, vor allem in Deutschland. Gleichzeitig wachse das Interesse an KI-Tools, die die Arbeit effizienter machen.

KI Reise Foto iStock nano Stockk

Wenn KI die Reiseplanung übernimmt

Die zunehmende Verbreitung von künstlicher Intelligenz sorgt in der Reisebranche für Diskussionen. Anlässlich des Welttourismustages beleuchtet Ratehawk in einer Umfrage die Haltung der Branche zu KI und will aufzeigen, wie Innovationen genutzt werden können, "ohne den Wert menschlicher Expertise einzuschränken". Dieses Thema markiert den letzten Abschnitt des Berichts "Was Fachleute aus der Reisebranche antreibt", wir berichteten. Die Ergebnisse basieren auf einer Umfrage unter mehr als 1.300 Reiseprofis aus Europa, Nordamerika, Lateinamerika, Asien und der sogenannten GKR-Region, mit Bahrain, Katar, Kuwait, Oman, Saudi-Arabien, Katar und den Emiraten.

Deutsche Reiseberater mit breiter Brust

Demnach fürchten 44 Prozent der Counter-Profis weltweit, dass ihre Arbeit künftig von künstlicher Intelligenz übernommen werden könnte. Besonders ausgeprägt ist diese Sorge in Asien und der GKR-Region, wo 60 beziehungsweise 55 Prozent dies für realistisch halten. In Europa und Lateinamerika überwiegt dagegen die Gelassenheit und in Nordamerika zeigt sich das größte Vertrauen. Nur 20 Prozent der Touristiker glauben dort an eine Verdrängung durch KI. Auch hierzulande geht nicht die Angst wegen KI um, wie die Ratehawk-Umfrage zeigt. In Deutschland sind 76 Prozent überzeugt, dass Maschinen ihre Arbeit nicht ersetzen können.

Auch die Berufserfahrung beeinflusst laut Umfrage die Wahrnehmung: Jüngere Fachleute mit weniger als drei Jahren in der Branche sehen KI eher als Bedrohung (51%) als erfahrene Vermittler mit über 15 Jahren Berufserfahrung (40%).

Mehr Interesse an digitalen Helfern

Gleichzeitig wächst das Interesse an technischer Unterstützung. In den USA und Kanada äußerten 45 Prozent der Befragten den Wunsch nach mehr KI-gestützten Tools. Weltweit sind es rund ein Drittel der Reiseprofis, die bereit sind, KI stärker einzusetzen, um Prozesse zu vereinfachen und Beratungen effizienter zu gestalten.

Balance zwischen Technik und Beratung

"Wir sehen die Zukunft des Reisens als eine Mischung aus menschlicher Expertise und innovativer Technologie", erklärt Astrid Kastberg, Geschäftsführerin von Ratehawk. Kastberg verweist zudem auf eine weitere Entwicklung. Laut Studien wünschten sich besonders jüngere Reisende weiterhin persönliche Ansprechpartner, wenn es um große und komplexe Reisen geht. Das stärke den Wert individueller Beratung trotz wachsender Technisierung. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass KI für die Reisebranche weniger Ersatz, sondern eher Ergänzung ist. Entscheidend bleibe die Fähigkeit, sich anzupassen und digitale Werkzeuge mit persönlicher Beratung zu verbinden.

Newsletter kostenlos bestellen

Ja, ich möchte den Newsletter täglich lesen. Ich erhalte ihn kostenfrei und kann der Bestellung jederzeit formlos widersprechen. Meine E-Mail-Adresse wird ausschließlich zum Versand des Newsletters und zur Erfolgsmessung genutzt und nicht an Dritte weitergegeben. Damit bin ich einverstanden und akzeptiere die Datenschutzerklärung.